Coronavirus
"Nicht Weihnachten stehlen" – morgen 1. Lockdown-Gipfel
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Am Montag findet im Kanzleramt der erste Lockdown-Gipfel statt. Hinter den Kulissen gibt's ein Gezerre um Öffnungen.
"Man darf doch den Menschen Weihnachten nicht stehlen" – Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer platzte am Sonntag in der "Krone" der Kragen. Hintergrund: In einem "Heute"-Interview am Freitag blieb Kanzler Alexander Schallenberg (VP) am Freitag vage, was Öffnungen Mitte Dezember anlangt: "Es gibt das klare politische Ziel, dass wir am 12. Dezember so weit wie möglich aufmachen", sagte er.
Nur 12 Shopping-Tage?
Wie breit dann aufgesperrt werden soll? Schallenberg: "So weit es geht." Hinter den Kulissen gibt es den Geheimplan, lediglich 12 Einkaufstage (also auch am Sonntag, 19.12.) für Geimpfte zu ermöglichen.
"Heute" erfährt indes: SOGAR GASTRO UND FRISEURE FÜR GEIMPFTE WACKELN WIEDER!
Wie berichtet, ist bereits seit Tagen klar, dass Discos, Bars und Events erst frühestens im Jänner ihr Comeback geben sollen. Dass nun sogar das geliebte Schnitzerl beim Wirten wieder an der Kippe steht, schlägt dem WKÖ-Boss schwer auf den Magen: "Am 13. Dezember muss wieder aufgesperrt werden, sonst kommt es zu einer noch tieferen Spaltung in der Gesellschaft."
Gipfel am Montag
Wie "Heute" erfuhr, findet der erste "Lockdown-Gipfel" (bezeichnet als sogenannter "Covid-Roundtable") bereits Montagfrüh um 9.00 Uhr im Bundeskanzleramt statt. Alexander Schallenberg, Vize Werner Kogler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, das Corona-Prognosekonsortium sowie Wolfgang Katzian (Gewerkschaft), Renate Anderl (Arbeiterkammer) und Harald Mahrer (Wirtschaftskammer) sind dabei.
Kanzleramt: "Abstimmung"
Eine Sprecherin des Kanzleramts sagte am Sonntag auf "Heute"-Anfrage: "Die Runde dient dazu, sicherzustellen, gut abgestimmt mit allen wichtigen Stakeholdern – der Sozialpartnerschaft, der Wissenschaft und der Wirtschaft – in diese zweite Hälfte des Lockdowns zu gehen." Dies sei eine "Bestandsaufnahme der aktuellen Lage im Lockdown, sowohl aus epidemiologischer – auch im Bezug auf neue Variante – als auch aus wirtschaftlicher Sicht".
"Geht alles zu langsam"
Harald Mahrer prangert im Vorfeld Regierungsversäumnisse an. "Derzeit geht alles zu langsam", so der WKÖ-Präsident. Er findet, dass die Sozialversicherung beziehungsweise Gesundheitskassa längst in die Impfaktion eingebunden gehöre. "Es dominieren die Bedenkenträger." Nun gehe es um alles, schließlich will Mahrer auch eine Wintersaison sichergestellt wissen: "Da geht es um 15 Milliarden Euro Wertschöpfung und 200.000 Beschäftigte."