Leser
Lockdown für Ungeimpfte sorgt Online für Ärger
Kanzler Kurz kündigte an, künftig nur noch Ungeimpfte in den Lockdown zu schicken. Online machten haufenweise User ihrem Ärger Luft.
Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde am Montag als letzter Gast der Sommergesprächsreihe des ORF in der Libelle im Museumsquartier begrüßt. Seine Ankündigung im Talk mit Lou Lorenz-Dittlbacher sorgte für Aufsehen – "Heute" berichtete. Kurz präsentierte eine neue Lockdown-Strategie: Künftig soll es nur noch für Ungeimpfte Einschränkungen geben, falls die Corona-Lage dies erfordere. Gemessen wird dies künftig anhand der Auslastung der Intensivstationen.
"Das kann es absolut nicht sein"
Im Netz sorgte die Ankündigung für enorm viel Unmut. "Ich bin stocksauer. Das kann es absolut nicht sein. Wir sind alle Menschen die Rechte haben, egal ob Geimpft oder nicht. Ich will für uns alle unser Leben zurück", kommentierte eine "Heute"-Leserin.
In vielen Österreichern schien die neue Maßnahme nicht die erzielte Wirkung zu erreichen. Statt erhöhter Impfbereitschaft löste der angedrohte Teil-Lockdown eher eine Trotzreaktion aus: Etliche "Heute"-Leser kündigten an, lieber auf die Teilnahme am öffentlichen Leben zu verzichten und zu Hause zu bleiben. "Tja, so viel zu dem Thema es kommt kein Impfzwang, auch nicht durch die Hintertür...", kommentierte eine Niederösterreicherin.
Kurz: "Mache niemandem einen Vorwurf, der Angst hat"
Das Problem ist der Sache: Lockdowns waren in der Vergangenheit ein effektives Mittel, um die Zahl der Corona-Infektionen zu senken, allerdings traf jeder einzelne die Österreichische Wirtschaft hart. Besonders Kleinunternehmer und Gastronomen kämpften in der Pandemie ums Überleben. Bei genügend verfügbarem Impfstoff sei es laut Kanzler Kurz nicht gerechtfertigt, bereits geimpfte Bürger abermals in einen Lockdown zu schicken. Er mache Menschen allerdings keinen Vorwurf, die sich aus Angst nicht impfen lassen wollen. Statt auf eine Impfpflicht wolle er auf Aufklärung setzen.