Coronavirus

Neuer Lockdown – was auch Geimpfte nicht mehr dürfen

Am Freitag informiert der Gesundheitsminister, wie es im Kampf gegen Corona weitergeht. In zwei Bundesländern gilt nun der Lockdown für Ungeimpfte.

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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagte am Freitag den Lockdown für Ungeimpfte in zumindest zwei Bundesländern an.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagte am Freitag den Lockdown für Ungeimpfte in zumindest zwei Bundesländern an.
Herbert Neubauer / APA / picturedesk; HEUTE-Montage

Am heutigen Freitag fanden Beratungen zur aktuellen Corona-Lage zwischen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer per Videokonferenz statt. 

Ab 13 Uhr fanden dann die jeweiligen Pressekonferenzen der drei Politiker statt, im Rahmen welcher er über die nächsten Schritte im Kampf gegen die Pandemie informiert wurde. 

Lockdown für Ungeimpfte

Die Neuinfektionszahlen schnellen seit Wochen in die Höhe, tagein tagaus werden Rekordwerte registriert. Am heutigen Freitag verzeichneten die Behörden österreichweit 11.798 Corona-Neuinfektionen und 40 Todesfälle. Derzeit befinden sich insgesamt 1.858 Personen auf Normalstationen in Behandlung. Doch insbesondere die Lage auf den Intensivstationen bereitet Sorgen: 436 Menschen müssen hier betreut werden. Ein Lockdown für Ungeimpfte ist daher so gut wie fix – und zwar in ganz Österreich. 

Die aktuelle Corona-Lage bereitet immer mehr Sorgen, so der Minister einleitend. Das Virus breitet sich aktuell vor allem unter den Ungeimpften aus. Er als Mediziner habe viel Überzeugungsarbeit geleistet und ist froh darüber, dass zeitnah Maßnahmen gesetzt wurden. 

 Im Rahmen der Gespräche wurde ein Lockdown in Oberösterreich und Salzburg beschlossen, jener tritt ab Montag für Ungeimpfte in Kraft. Auch weitere Maßnahmen wird es hier geben, die allerdings auch die Geimpften treffen.

Impfpflicht im Gesundheitsbereich

Derzeit werden die rechtlichen Grundlagen für ein Vorziehen der Stufe 5 auch im Rest des Landes geklärt. Der Gesundheitsminister appelliert aber weiterhin an alle, sich an die Maßnahmen zu halten und impfen zu gehen – sei es die Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung. Der einzig Weg aus dieser Situation heraus sei nämlich die Impfung.

Des weiteren wird nun eine Impfpflicht für Gesundheitsberufe beschlossen. Zuletzt habe es Cluster in Krankenhäusern gegeben, was unter anderem zu dieser Entscheidung beigetragen hat.

 "Wer in solchen Bereichen arbeitet", muss sich dessen bewusst sein, dass er eine besondere Verantwortung trägt.

Die Impfpflicht wird nicht nur Pflegepersonal, sondern alle Menschen, die dort arbeiten, erfassen. Ein genaues Datum gibt es noch keines, "Vorbereitungen werden getroffen". Mehr dazu hier >>

Gespräche über Lockdown im ganzen Land

Am Sonntag findet eine Videokonferenz zu den weiteren Entwicklungen statt, hier werden nähere Details zum In-Kraft-Treten dieser Regelung sowie des bundesweiten Lockdowns für Ungeimpfte besprochen. Am selben Abend soll dies auch im Hauptausschuss des Nationalrates besprochen werden.

Mückstein wollte bzw. konnte bis zum Schluss nicht dezidiert sagen, dass ein Lockdown für Ungeimpfte über das gesamte Land verhängt wird. Am Sonntag werde mit den Landeshauptleuten darüber diskutiert, ob es tatsächlich dazu kommt. Zuvor hatte Bundekanzler Schallenberg am Rande der Blackout-Pressekonferenz jedoch bestätigt, dass ein Lockdown für Ungeimpfte in ganz Österreich so gut wie fix ist und nur noch im Nationalrat abgesegnet werden müsse. 

PK Stelzer

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat in einer eigenen Pressekonferenz verkündet, dass am Montag in OÖ eigene, schärfere Maßnahmen in Kraft treten – jene sorgen auch bei Geimpften für Einschränkungen. 

"Wir werden in einem Zeitraum von drei Wochen (bis 6. Dezember) alle Veranstaltungen in Oberösterreich untersagen müssen – außer im Kultur- und Sportbereich", schilderte Stelzer. Allerdings gilt dort die FFP2-Maskenpflicht im Sitzen. Grundsätzlich will Stelzer nun auf eine Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht setzen.

In der Gastronomie muss die Maske wieder am Weg zum Tisch getragen werden – lediglich beim Sitzen darf diese abgenommen werden.

 Die Nachtgastronomie bleibt allerdings bis 6. Dezember geschlossen.

Christkindlmärkte werden öffnen können – die Konsumation vor Ort ist jedoch verboten. Das bedeutet, dass hier nunmehr ein "Take-Away" möglich sein wird. 

PK Haslauer

"Wir haben absolut Handlungsbedarf", schildert Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Freitag die Lage nach dem Gespräch mit Mückstein. Zusätzlich zu dem harten Lockdown für Ungeimpfte werde deshalb auch die FFP2-Maskenpflicht in dem Bundesland ausgedehnt.

 Jene soll in der nächsten Zeit auch in folgenden Bereichen gelten:

- Am Arbeitsplatz mit Kundenkontakt
- Am Arbeitsplatz, wenn der Abstand zu Kollegen nicht eingehalten werden kann
- Bei körpernahen Dienstleistungen
- Bei offenen Märkten (Christkindlmarkt)
- Überall dort, wo 2G gilt (bei Veranstaltungen, Versammlungen ab 25 Menschen)
- In Freizeit- und Kultureinrichtungen

 Zusätzliche Maßnahmen: 

- Kein Alkohol am Christkindlmarkt und anderen Märkten
- Konsumation in der Gastronomie nur noch im Sitzen (sowohl innen als auch außen)

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