Coronavirus

Lockdown führte zu sinkender Anzahl an Krebsdiagnosen

Die ambulante Versorgung von Krebspatienten in Österreich ist auch im Lockdown stabil geblieben.

Teilen
Der Blick in eine Intensivstation eines Spitals.
Der Blick in eine Intensivstation eines Spitals.
Alain Jocard / AFP / picturedesk.com (Symbolbild)

Auch im Lockdown konnte die ambulante Versorgung von Krebspatienten an der Klinischen Abteilung für Onkologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I von AKH Wien und MedUni Wien aufrechterhalten werden. Die Anzahl der Patientenkontakte an der Tagesklinik ist während des ersten Lockdowns im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019 nicht zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Durch die COVID-19-Pandemie und die Lockdown-Maßnahmen kam es weltweit zu einer sinkenden Anzahl an Krebsdiagnosen. Die genauen Ursachen dafür müssen erst untersucht werden. Vermutet wird die Angst der Patienten vor einer Ansteckung im Krankenhaus und womöglich auch geschlossene oder eingeschränkt geöffnete Arztpraxen im Lockdown. Fest steht, dass eine verspätete Diagnosestellung und eine Therapieverzögerung für die Betroffenen eine Gefahr darstellen. Daher empfehlen die internationalen Leitlinien für den Großteil der Patienten, onkologische Therapien weiterzuführen.

Vergleichsanalyse durchgeführt

Um zu untersuchen, ob ein Lockdown Auswirkungen auf die ambulante Versorgung von Krebspatienten hatte, wurde unter der Leitung von Christoph Minichsdorfer und Thorsten Füreder an der Tagesklinik der Klinischen Abteilung für Onkologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I eine Vergleichsanalyse durchgeführt. Dabei wurden die Patientenkontakte während des ersten Lockdowns (16. März bis 29. Mai 2020) mit dem Vergleichszeitraum der Jahre 2018 und 2019 gegenübergestellt. Zusätzlich wurden die Kontakte mit Krebs-Patienten an der Notfallambulanz der Universitätsklinik für Notfallmedizin während des ersten Lockdowns mit jenen der Vorjahre verglichen. Insgesamt wurden 16.703 Patientenkontakte der Jahre 2018 bis 2020 analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass es an der Tagesklinik der Klinischen Abteilung für Onkologie von AKH Wien und MedUni Wien zu keinem COVID-19-bedingten Rückgang der Patientenkontakte gekommen ist. Matthias Preusser, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie: "Die ambulante Versorgung von Krebspatienten ist im Lockdown an unserer großen Abteilung aufrechterhalten geblieben. An der Tagesklinik werden Patienten, die eine Verabreichung von zytostatischen Chemotherapien, Antikörpertherapien oder Blutprodukte benötigen, behandelt sowie Punktionen des Lungen- und Bauchwassers und alle sonstigen benötigten Infusionstherapien durchgeführt."

Strenge Sicherheits- und Hygienemaßnahmen

An der Notfallambulanz werden Patienten mit onkologischen Notfällen behandelt. Hier wurde in Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Onkologie und der Universitätsklinik für Notfallmedizin ein Rückgang der Patientenkontakte während des ersten Lockdowns 2020 im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019 um etwa 31 Prozent festgestellt. Die 3-Monatsmortalität blieb unverändert. Der Rückschluss, dass Patienten mit onkologischen Notfällen während des ersten Lockdowns weniger gut versorgt waren, kann allerdings aus diesen Ergebnissen nicht gezogen werden, betonen die Forscher, da auch in anderen Krankenhäusern onkologische Notfälle behandelt wurden und keine Daten darüber vorliegen.

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie gelten in den Universitätskliniken von AKH Wien und MedUni Wien strenge Sicherheits- und Hygienemaßnahmen.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger