Coronavirus

Riesen-Ärger – hier bleiben Ungeimpfte ausgesperrt

Kanzler Karl Nehammer teilte mit, dass der Lockdown für Ungeimpfte ab 31.1. endet. Die 2G-Regelung bleibt aber weiter aufrecht. Das sorgt für Kritik.

Stefanie Riegler
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Karl Nehammer sagte ein Ende der Ausgangsregelung an.
Karl Nehammer sagte ein Ende der Ausgangsregelung an.
Michael Gruber / AP / picturedesk.com

Der Lockdown für Ungeimpfte endet in Österreich ab 31. Jänner. Unmittelbar vor dem Ministerrat am Mittwoch traten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) vor die versammelte Presse und verkündeten diese Entscheidung.

Spitalsbetten-Kapazität stabil

"Wir sehen, dass es eine Veränderung gibt, dass Omikron einen Paradigmenwechsel im Vergleich zu Delta eingeleitet hat. GECKO beobachtet das Infektionsgeschehen im steigenden Tendenz-Bereich sehr genau, gleichzeitig sehen wir aber auch, dass die Spitalsbetten-Kapazität als auch die Intensivbetten-Kapazität in Österreich stabil bleibt", begründet Nehammer die Maßnahme.

2G-Regel bleibt aufrecht

Kurios dabei: Die 2G-Regel im Handel, in der Gastronomie, in der Hotellerie und in der Kultur bleibt jedoch aufrecht. Viel ändert sich für ungeimpfte Menschen also nicht, außer bei privaten Treffen. Sie dürfen ihre Wohnungen nun ohne Angabe von Gründen wieder verlassen. Auch die Maskenpflicht bleibt weiterhin bestehen.

Der Lockdown für Ungeimpfte sei laut Nehammer eine der strengsten Maßnahmen. Nur wenige Länder in der EU hätten diesen umgesetzt. "Ziel der Bundesregierung war es immer, die Menschen vor einer Ansteckung mit Covid-19 und die Gesundheitssysteme vor der Überlastung schützen. Die Situation in den Spitälern erlaubt es uns, den Lockdown für Ungeimpfte nun zu beenden", erklärte der Bundeskanzler. 

In den sozialen Netzwerken hagelte es prompt Spott und Kritik. FP-Sprecher Volker Höferl twitterte etwa: "2G muss weg". Auch der Handelsverband fordert das Ende der 2G-Regel: "Der Handel ist ein Safespot, kein Hotspot. Der Lebensmittelhandel beweist jeden Tag, dass sicheres Einkaufen für alle Menschen aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauern, des losen Kundenkontaktes, der FFP2-Maskenpflicht und der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen garantiert ist. Wir brauchen einen Handel, der für alle Kundinnen und Kunden da sein darf", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung.

Trefelik: "Händler nicht zu Kontrollen zwingen"

"Wir haben aber absolut kein Verständnis dafür, wenn die 2G-Kontrollen im Handel bleiben. Der Lockdown für Ungeimpfte und die 2G-Kontroll-Pflicht sind ja wie siamesische Zwillinge. Wir können nicht das eine für beendet erklären, die Händler und die Handelsmitarbeiter aber weiterhin zu Kontrollen zwingen", sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Bis zu 40.000 Neuinfektionen erwartet

Über Weihnachten und den Jahreswechsel habe der Lockdown auch gewirkt, betonte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Nun sei man gemeinsam mit GECKO aber zum Schluss gekommen, dass eine Drohung einer unmittelbaren Überlastung der Intensivkapazitäten nicht zu sehen sei.

Die Gefahr durch Omikron ist aber noch nicht vorbei und wöchentlich werden neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen verzeichnet. Mückstein forderte dementsprechend wieder zur Impfung auf. Konkret erwarten uns rund 35.000 bis 40.000 Neuinfektionen pro Tag.

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