Wirtschaft

Lockdown bis Ostern? "Wir müssen aufsperren"

WKO-Präsident Mahrer äußerte sich im Ö1-Morgenjournal zu den "Eintrittstests" nach dem Lockdown und zu einer FFP2-Maskenpflicht im Handel.

André Wilding
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    Schwarzenbergplatz, Oper, Kärntner Straße, Heldenplatz, Mariahilferstraße - so leer sind die Straßen Wiens im dritten "harten" Lockdown.
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    Im Nationalrat soll am heutigen Donnerstag eine Gesetzesvorlage zum "Reintesten" beschlossen werden. Die Novelle soll Corona-Tests als Zugangsvoraussetzung und verpflichtende Berufsgruppen ermöglichen. Die Corona-Tests können dabei unter anderem für Kultur- und Sportveranstaltungen, Tourismus und Gastronomie per Verordnung vorgeschrieben werden – der Handel ist vom "Reintesten" ausgenommen.

    Der Test als "Eintrittskarte" für Hotels, Veranstaltungen und offenbar auch fürs Restaurant – alles besser als noch ein Lockdown, so das Motto der Wirtschaftskammer. Doch was kommt nach dem Lockdown eigentlich konkret auf die Gastronomie zu? "Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, weil sich niemand so richtig auskennt, wenn man sich das Hin-und-Her-Verhandeln ansieht", so Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal.

    "Teststrategie längst überfällig"

    Und weiter: "Es ist aber längst überfällig gewesen, dass es eine umfangreiche Teststrategie gibt. Wir haben lange gefordert, dass es ein regelmäßiges Testen gibt. Wir müssen mehr testen, um die Superspreader herauszufiltern. Das ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie und damit wir keinen Lockdown mehr brauchen." Laut Mahrer hätte man auch gerne mehr Klarheit für die Unternehmer, Beschäftigten und Bürger im Land. Die Planbarkeit sei immerhin das "Um und Auf".

    In die Vorgespräche der Regierung sei man zwar noch eingebunden gewesen, aber "die drei Parteien haben das jetzt im Parlament logischerweise untereinander besprochen". Als Sozialpartner hätte man aber bereits gesagt, was man sich vorstellen würde. Die Corona-Tests sollen breiter eingesetzt werden, "weil die Menschen wollen wieder arbeiten und Österreich braucht jetzt wieder Luft zum Durchschnaufen".

    Doch wonach sieht es genau aus in der Gastronomie? "Ich bin kein Zauberer, der in die Glaskugel schauen kann. Entscheidend ist jetzt, dass die Menschen Planungssicherheit bekommen und das haben wir uns auch verdient", stellte Mahrer im Ö1-Morgenjournal klar. Seit Monaten kämpfe sich die Bevölkerung nun schon durch die Krise und Mahrer wünsche sich mehr "Professionalität".

    Lockdown bis Ostern? "Größte Jobvernichtungs-Maschine"

    Die Restaurants und Lokale hätten aber bereits im Frühjahr gezeigt, dass man mit strengen Auflagen (Abstand, kleinere Gruppen) umgehen könne und dies sei auch "erfolgreich umgesetzt worden und es gab auch keine großen Cluster-Bildungen", so Mahrer. Wenn Menschen aber länger und enger zusammensitzen, dann gebe es aber dort natürlich ein Problem.

    Laut dem WKO-Präsidenten müsse man genau abwägen, "was machbar und sinnvoll ist". Denn: "Wir müssen wieder aus dem Lockdown rauskommen", so Mahrer im Ö1-Morgenjournal, der sich auch eine FFP2-Maskenpflicht im Handel – wie etwa in Bayern – durchaus vorstellen kann. "Das war schon unser Vorschlag vor Weihnachten. Wir wollen den Handel wieder aufmachen und die Kunden wollen wieder einkaufen gehen", stellte Mahrer klar. FFP2-Masken für Kunden und die Mitarbeiter könnten da also durchaus eine Lösung sein.

    Und was hält der Wirtschaftskammer-Präsident vom Plan der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, den Lockdown bis Ostern zu verlängern? "Das wäre die größte Jobvernichtungs-Maschine seit dem Zweiten Weltkrieg", so Mahrer. Ein Lockdown bis Ostern wäre "stimmungsmäßig und wirtschaftlich" zudem nicht tragbar. "Wir müssen aufsperren", stellt Mahrer klar. Immerhin müsse man herausfinden, ob "unsere neuen Werkzeuge auch funktionieren."

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