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LKW-Anschlag in Nizza – alle Angeklagten schuldig

Am 14. Juli 2016 raste ein Lastwagen in eine Menschenmenge, die auf der Strandpromenade von Nizza unterwegs war. Nun gab es Schuldsprüche.

Am 14. Juli raste in Nizza ein Lastwagen durch eine Menschenmenge, die auf der Strandpromenade unterwegs war.
Am 14. Juli raste in Nizza ein Lastwagen durch eine Menschenmenge, die auf der Strandpromenade unterwegs war.
REUTERS

Die französische Justiz hat im Prozess anlässlich des blutigen Terroranschlages, bei dem im Sommer 2016 in der französischen Hafenstadt Nizza fast 90 Menschen starben und über 400 verletzt wurden, ihr Urteil gefällt. Alle acht Angeklagten wurden vom Gericht schuldig gesprochen. Zwei Freunde des von der Polizei erschossenen Täters wurden am Dienstag von einem Pariser Gericht wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung zu jeweils 18 Jahren Haft verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden unter anderem wegen Waffenhandels zu Haftstrafen verurteilt.

Über 80 Menschen getötet

Der 31-jährige Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel hatte am 14. Juli 2016 einen Lastwagen in die Menschenmenge gesteuert, die auf der Uferpromenade von Nizza das Feuerwerk zum Nationalfeiertag angesehen hatte. Der erst kurz zuvor radikalisierte Mann hatte seine Tat genau geplant und war die Strecke zuvor mit zwei der Angeklagten in dem Lastwagen abgefahren. Er fuhr bei dem Anschlag im Zickzack, um möglichst viele Menschen zu treffen.

Die Todesfahrt endete nach wenigen Minuten und etwa zwei Kilometern. Etwa 400 Menschen wurden körperlich verletzt, weitaus mehr leiden bis heute an den seelischen Folgen. "Die Abwesenheit des Täters (beim Prozess) wird für viele frustrierend sein", sagte Eric Morain, einer der Opfer-Anwälte, der Nachrichtenagentur AFP. Viele Fragen würden damit unbeantwortet bleiben.

Täter soll psychisch krank gewesen sein

Das Profil des Täters weist viele Unschärfen auf. Sein Vater bezeichnete ihn als depressiv, seine Ex-Frau als gewalttätig. Andere Familienmitglieder berichteten von Misshandlungen während der Kindheit. Die Ermittler gehen davon aus, dass Lahouaiej-Bouhlel psychisch krank war. Er habe "in der islamistischen Ideologie den Nährboden gefunden, um die Gewalttat umzusetzen".

Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag für sich reklamiert. Es konnte jedoch keine direkte Verbindung des Täters zu der Organisation belegt werden.

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