Bei Brignone-Sieg
ÖSV-Asse verpassen das Stockerl, Sensation von Vonn
Ein Sieg mit Ansage! Federica Brignone triumphierte in der Abfahrt von St. Anton. Lindsey Vonn zeigte auf, Stephanie Venier verpasste das Stockerl.
Brignone dominierte bereits das einzige Abfahrtstraining auf der Kandahar-Strecke von St. Anton, raste auch auf der wegen der Neuschneemassen verkürzten Abfahrt am Samstag mit 1:16,08 Minuten zum Sieg, setzte sich knapp vor zwei Überraschungsläuferinnen durch. Denn die Schweizerin Malorie Blanc klassierte sich mit der hohen Nummer 46 noch sensationell auf Rang zwei (+0,07), vor der Tschechin Ester Ledecka, die mit Startnummer 27 noch auf Rang drei gefahren war (+0,18). Die für eine Abfahrt tückische Kurssetzung kam der Edel-Technikerin entgegen, Brignone feierte ihren 30. Weltcupsieg.
"Ich habe nicht den perfekten Lauf gemacht, aber es war okay. Es ist ein fantastischer Tag für mich", strahlte die Italienerin.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Venier verpasst das Stockerl
Stephanie Venier führte beim Heimrennen ein starkes ÖSV-Team an, raste allerdings mit bloß 51 Hundertstelsekunden Rückstand als Fünfte am Stockerl vorbei, setzte damit jedoch nicht einmal vier Wochen vor dem Beginn der Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach ein großes Ausrufezeichen.
Genauso wie Comebackerin Lindsey Vonn, die in ihrer ersten Weltcup-Abfahrt seit sechs Jahren sensationell auf den starken sechsten Rang fuhr (+0,58). "Es war ein großer Tag für mich, echt cool. Die Unterstützung, die ich hatte, das war Wahnsinn, ein emotionaler Lauf für mich", strahlte die bereits 40-jährige US-Amerikanerin. "Ich habe nichts zu verlieren. Ich habe die Chance, die Energie bei den Rennen zu haben, das macht mich frei", strahlte die US-Amerikanerin.
Die zweifache Saisonsiegerin Cornelia Hütter landete auf Rang sieben (+0,61), hauchdünn vor der wiedererstarkten Nina Ortlieb als Achte (+0,63). Ariane Rädler fuhr auf den zehnten Platz (+0,79).
"Wahnsinn, auch mit diesen Fehlern, das war alles andere als einwandfrei. Rund um den Jahreswechsel habe ich richtig gut trainiert, wieder bei Null angefangen", strahlte die überglückliche Venier, die bereits mit einem Top-Ten-Platz mehr als zufrieden gewesen wäre. "Für mich war es das Schwierigste, mit so wenig Geschwindigkeit den Ski um die Kurve zu bringen. Es war extrem langsam, man hat keinen Gegendruck", meinte die Steirerin. Ortlieb ärgerte sich derweil über einen Fehler in der Netzkurve: "Da liegt die Zeit begraben, ich habe den Ski wieder auslassen müssen."