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Matchbälle abgewehrt! Thiem gewinnt Stadthallen-Krimi

Ein Kraftakt von Dominic Thiem. Österreichs Nummer eins steht nach einem Drei-Satz-Krimi in der zweiten Runde des Tennis-Turniers in der Stadthalle. 

Heute Redaktion
Dominic Thiem in der Wiener Stadthalle.
Dominic Thiem in der Wiener Stadthalle.
Gepa

Österreichs Nummer eins ließ sich bei seinem Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Tommy Paul auch von einem verkorksten ersten Satz nicht stoppen, schlug den Weltranglisten-30. in 2:55 Stunden mit 2:6, 7:6 (2) und 7:6 (6) und steht damit bei seinem Heimturnier in der zweiten Runde. Dort geht es am Donnerstag gegen den Sieger der Partie Daniil Medwedew, der Nummer eins des Turniers, gegen den Georgier Nikolos Basilaschwili. 

Der Sieg des 29-jährigen Lichtenwörthers war jedenfalls ein weiterer Schritt vorwärts. Thiems Ziel ist es weiterhin, seine Comeback-Saison unter den Top-100 abzuschließen. Aktuell liegt der Niederösterreicher auf Rang 107 im Live-Ranking. 

Satz eins völlig vergeigt

Österreichs Tennis-Star war im ersten Satz völlig von der Rolle. Thiem schwächelte beim Service, schenkte seine ersten beiden Aufschlagspiele her, Paul führte blitzschnell mit 4:0, ohne ansatzweise an seine Leistungsgrenze gehen zu müssen. Erst im fünften Game schrieb der weiterhin fehleranfällige Lichtenwörther an. Paul schwächelte nicht, verwertete nach nur 26 Minuten mit einem Vorhand-cross-Winner seinen ersten Satzball – 6:2. Thiem war mehr als chancenlos.

Furioses Comeback

Deutlich enger verlief dann der zweite Durchgang. Thiem servierte vorneweg, lag erstmals im Spiel in Front und wehrte beim Stand von 1:1 zwei und beim Stand von 2:2 eine Breakmöglichkeit des US-Boys ab. Der Lichtenwörther verwickelte sein Gegenüber immer mehr in längere Ballwechsel, wurde selbst dominanter, erkämpfte sich im fünften Game zwei Chancen, dem 25-Jährigen den Aufschlag abzunehmen. Doch Paul konnte beide abwehren, der Niederösterreicher selbst verpasste beim Stand von 4:3 die Chance, Paul zu breaken. So ging der zweite Satz schließlich in die Verlängerung, in der Thiem plötzlich groß aufspielte, das Tie-Break mit 7:2 klar für sich entschied, seinen zweiten Satzball verwertete.

Der dritte Durchgang startete für Österreichs Tennis-Star dann denkbar unglücklich. Thiem spielte sich im ersten Game zwei Breakchancen heraus, doch Paul wehrte beide ab. Unmittelbar danach schenkte der 29-Jährige sein Service dann zu Null ab – 0:2. Thiem blieb aber im Match, wehrte beim Stand von 1:4 eine Breakchance des US-Amerikaners ab und holte sich Pauls Aufschlag zum 4:5 zurück. So ging auch der dritte Durchgang ins Tie-Break, in dem Paul bereits mit 6:4 führte, allerdings zwei Matchbälle liegen ließ. Thiem machte vier Punkte in Folge und gewann mit Nervenstärke.

Knapp 8.000 Fans sorgten für eine Final-Athmoshäre. Thiem bedankte sich bei den Fans: "Ohne euch hätte ich das heute nicht gewonnen. Ich bin das ganze Match hinterher gelaufen, war gefühlt der schlechtere Spieler."

Thiem wertete den Sieg als zweitwichtigsten in Wien überhaupt: "Er kommt gleich nach dem Finalsieg 2019, noch vor dem Duell mit Tsonga 2013", sagte er vor jubelnden Fans.