Fussball
Rapid vergibt Sieg – LASK-Ausgleich in 95. Minute
Rapid Wien ist im Bundesliga-Auftaktspiel am Sieg vorbeigeschrammt, kassierte beim LASK in der 95. Minute den 1:1-Ausgleich.
Nach dem Führungstreffer durch Neuzugang Matthias Seidl in der 23. Minute und einer starken ersten Halbzeit sahen die Hütteldorfer bereits wie die sicheren Sieger aus, bis Felix Luckeneder erst in der 95. Minute, nach dem Ende der eigentlich vierminütigen Nachspielzeit, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Rapid-Coach Zoran Barisic bot seine Grün-Weißen im gewohnten 4-2-3-1-System auf, vertraute auf Neuzugang Nenad Cvetkovic als Abwehrchef und Seidl als Spielgestalter. Bei den Stahlstädtern setzte der neue Coach Thomas Sageder auf keinen einzigen Neuzugang von Beginn an, wollte die Linzer dafür aber im aktiven Pressing sehen. Doch das gelang kaum. Die Oberösterreicher wirkten unsortiert, von aktiver Defensivarbeit war nichts zu sehen. Und im Angriff fehlte völlig die Kreativität.
Starke Rapid-Halbzeit
Das wussten die Hütteldorfer vor knapp 17.000 Fans in der Raiffeisen Arena auszunutzen, machten mit schnellen Gegenzügen Druck. Kapitän Guido Burgstaller ließ bereits in der 15. Minute die Führung liegen, scheiterte aus fünf Metern mit einem Volley am neuen LASK-Schlussmann Tobias Lawal. Doch in der 23. Minute zappelte der Ball dann im Netz, jubelten die Grün-Weißen über die Führung – mit Verspätung. Denn das Tor von Neuzugang Seidl wurde erst nach dem Eingreifen des Video-Referees gegeben, nachdem das Schiedsrichtergespann zuvor fälschlicherweise eine Abseitsstellung anzeigte. Seidl stand im Rücken der Abwehr goldrichtig, verwertete ein Zuspiel von Thorsten Schick – 1:0.
Der vermeintliche zweite Treffer durch Nicolas Kühn zählte in der 26. Minute zurecht nicht. Jonas Auers Distanzkracher in der 38. Minute konnte neuerlich Lawal parieren. Die Stahlstädter verzeichneten keinen einzigen gefährlichen Torabschluss im ersten Durchgang.
Ausgleich in Minute 95
Das änderte sich erst in der 49. Minute, als "Joker" Ibrahim Mustapha im Strafraum von Schick klar zurückgehalten wurde, doch Referee Christian-Petru Ciochirca und der VAR ließen weiterlaufen – strittig. Moses Usor brachte in der 54. Minute Rapid-Schlussmann Niklas Hedl nicht in Verlegenheit, beim Abschluss von Robert Zulj aus spitzem Winkel machte sich der grün-weiße Keeper breit (56.). Danach verflog der Linzer Offensivdrang mit vielen Ungenauigkeiten im Angriffsspiel schnell wieder, wurde die Partie durch viele Unterbrechungen auch zerfahrener.
Rapid setzte in der Schlussphase immer mehr auf Konter. Doch Marco Grüll mit einem Schlenzer am langen Eck vorbei (74.) und Roman Kerschbaum, der an Lawal scheiterte (75.), vergaben in einer starken grün-weißen Phase die Vorentscheidung. Und das hätte sich in der 80. Minute beinahe gerächt, als der eingewechselte Ivan Ljubic bereits über den vermeintlichen Ausgleich jubelte, dieser Treffer aber nicht zählte, weil der Ball zunächst im Torout war. Doch in der 95. Minute zappelte der Ball neuerlich im Netz, und diesmal zählte der Treffer, denn Luckeneder stand nach einer Hedl-Abwehr goldrichtig, druckte den Ball zum 1:1-Remis über die Linie.