Politik
Kampf um den ORF – sie fordert Boss Wrabetz heraus
Am 10. August wird ein neuer Generaldirektor oder Direktorin gewählt. Amtsinhaber Alexander Wrabetz bekommt weibliche Konkurrenz.
In einem Tweet gibt ORF-Channelmanagerin Lisa Totzauer bekannt, dass sie bei der Wahl zur ORF-Generaldirektorin kandidieren und gegen Alexander Wrabetz, der eine weitere Amtszeit anstrebt, antreten wird. In einem rund dreieinhalb Minuten langen Video, stellt sich die 50-Jährige vor.
Totzauer ist seit 25 Jahren im Unternehmen tätig. In der Vergangenheit war sie als leitende Journalistin und als Programmmacherin aktiv. Aktuell ist die zweifache Mutter Channelmanagerin von ORF1.
ORF sei "für alle da"
"Ich will das größte und wichtigste Medienunternehmen im Land leiten und in den kommenden Jahren in eine sichere Zukunft führen", führt Totzauer aus. Sie tritt für einen "starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk" mit "unabhängigen Journalistinnen und Journalisten" ein. Der ORF solle ein Medium sein, dass "für alle da ist". Sie sei davon überzeugt, dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk für "unsere Identität wichtig ist". Es sei wichtig, Berichterstattung, Information, Unterhaltung, Sport und Kultur auf höchstem Niveau anzubieten.
"Ich werde immer nach besten Wissen und Gewissen Entscheidungen im Sinne unseres Publikums treffen. Ausschließlich Ihnen und dem ORF verbunden und der Unabhängigkeit verpflichtet", verspricht sie in ihrem "Bewerbungsvideo". Mit dem Antreten Totzauers wurde die erste Gegenkandidatur für ORF-General Alexander Wrabetz bekannt.
Am 10. August erfolgt die Wahl. In der darauffolgenden Stiftungsratsitzung, die am 16. September stattfinden wird, bestellen die Räte gewöhnlicherweise maximal vier zentrale Direktoren sowie neun Landesdirektoren auf Vorschlag des gewählten Generaldirektors. Am 1. Jänner 2022 beginnt die fünfjährige Amtsperiode der neuen ORF-Geschäftsführung.