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Lifebrain kündigt massenhaft Mitarbeiter per E-Mail
Die Corona-Testungen gehen nun zurück. Am Freitagmorgen bekamen daher hunderte Lifebrain-Mitarbeiter ihre Kündigung per E-Mail zugeschickt.
Das Gr0ßlabor Lifebrain wertete in den vergangenen Jahren die Coronatests "Alles gurgelt" in Wien aus. Als die Corona-Infektionszahlen nach oben gingen, wurden zum Teil hunderttausende Tests durchgeführt. Lange Zeit war ungewiss, was mit den Mitarbeitern des Labors passieren würde, wenn die Testungen massiv zurückgehen würden.
Lifebrain versprach keine Kündigungen
Lifebrain-Geschäftsführer Michael Havel sagte Ende März in "Wien heute", dass es im April definitiv keine Kündigungen geben würde. Damals wollte man die Angestellten über den Sommer noch halten – und nun kam doch alles anders. Am Freitagmorgen bekamen hunderte Mitarbeiter ihre Kündigung per E-Mail zugeschickt: "Sie sind ab sofort vom Dienst freigestellt." Darüber hinaus informierte man die Angestellten, dass man sich einen Widerruf dieser Freistellung vorbehalte.
Wienerin bangt um Existenz
Wie "Heute" in Erfahrung bringen konnte, sind 509 Personen, also ein großer Teil der Belegschaft, davon betroffen. Eine Labor-Mitarbeiterin ist schockiert über die Vorgehensweise: "Von einem Tag auf den anderen stehe ich jetzt ohne Job da. Ich finde es respektlos, dass man uns nach der monatelangen harten Arbeit mit einer E-Mail einfach kündigt", erzählt die Betroffene. Sie muss nun zum AMS und bangt um ihre Existenz. Immerhin wird sie eigenen Angaben zufolge bis Mitte Mai bezahlt. Danach ist sie auf sich allein gestellt.
"Unumgängliche" Entscheidung
In einer Pressemitteilung äußerte sich Lifebrain-Geschäftsführer Michael Havel zu der Kündigungswelle. "Sie können uns glauben: Dieser Schritt fällt uns extrem schwer! Die neuen Rahmenbedingungen der Teststrategie und die damit einhergehenden deutlich geringeren Testvolumina machen es allerdings unumgänglich, die ökonomisch notwendigen Entscheidungen zu treffen und unser Labor sowohl vom Personalstand, als auch von den potenziellen Testkapazitäten entsprechend anzupassen“, erklärt Havel.