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Deshalb kommt es zur Quallenplage an den Urlaubsorten

Derzeit kommt es zu einer regelrechten Quallen-Invasion am Mittelmeer. Ein Experte erklärt, warum wir in Zukunft damit leben müssen.

Christine Scharfetter
Im Mittelmeer werden Quallen derzeit zur regelrechten Plage.
Im Mittelmeer werden Quallen derzeit zur regelrechten Plage.
Getty Images/iStockphoto

Immer mehr beliebte Urlaubsorte in Italien, Frankreich und Griechenland werden derzeit von Quallen heimgesucht. Experten sprechen mittlerweile sogar von der "Jellification" der Ozeane – in Anlehnung an das englische Wort jellyfish für Qualle.

An der Adria sind es vor allem die Lungenquallen, die mit einem Schirmdurchmesser von bis zu 60 Zentimeter als eine der größten Arten im Mittelmeer gelten. In Griechenland und Frankreich machen die Touristen derzeit hingegen immer öfter die unliebsame Bekanntschaft mit Feuerquallen. Doch warum wollen uns die Nesseltiere unbedingt den Urlaub vermiesen?

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    Die "<strong>Leuchtqualle</strong>", oder "Feuerqualle", löst bei Berührung starke Verbrennungen aus, die Narben zurück lassen können.<br>
    Die "Leuchtqualle", oder "Feuerqualle", löst bei Berührung starke Verbrennungen aus, die Narben zurück lassen können.
    Getty Images/iStockphoto

    Der Mensch ist schuld

    "Das übermäßige Einleiten von Dünger ins Meer führt zu einem massiven Ansteigen von Plankton. Plankton ist die Hauptnahrungsquelle der Quallen, sie haben also ein Überangebot an Nahrung und vermehren sich dementsprechend", erklärt Roland Halbauer, Tierpfleger und Revierleiter des Aquarienhauses im Tiergarten Schönbrunn. Dort befindet sich mit über 70 verschiedenen Arten eine der größten Quallenzuchten Europas.

    Experte Roland Halbauer arbeitet seit 22 Jahren als Tierpfleger im Zoo Schönbrunn und ist&nbsp;Revierleiter des Aquarienhauses.
    Experte Roland Halbauer arbeitet seit 22 Jahren als Tierpfleger im Zoo Schönbrunn und ist Revierleiter des Aquarienhauses.
    Tiergarten Schönbrunn

    Hinzu komme, dass die natürlichen Feinde der Nesseltiere, wie beispielsweise Meeresschildkröten oder Thunfische immer weiter dezimiert werden. Und dann wäre da noch die Klimaerwärmung. "Das Wetter und auch das Mittelmeer wird immer wärmer und bietet daher beste Voraussetzungen für die Quallen", so der Experte gegenüber "Heute". Die Wassertemperatur im Mittelmeer erreicht mittlerweile fast jedes Jahr neue Rekordwerte. Dieser liegt zum Teil bereits 5 °C über dem Durchschnitt. Die Quallen treten so früher auf und es folgt eine Verlängerung der Fortpflanzungszeit. Damit ist klar, die Quallen werden wir wohl so schnell nicht wieder los – ganz im Gegenteil.

    Giftig, aber nicht immer gefährlich

    Zum Glück muss wegen der Nesseltiere der Badeurlaub trotzdem nicht gleich ins Wasser fallen. Arrangieren lautet das Motto für die nächsten Jahre: "Grundsätzlich haben alle Quallen Nesseln bzw. Nesselzellen, aber nicht alle gleich stark ausgeprägt. Daher sind auch nicht alle Quallen gleich 'giftig'", beruhigt Halbauer. Nur die wenigsten Medusen können dem Menschen tatsächlich gefährlich werden.

    "An der Adriaküste gibt es aber einige Quallen, die sehr starke Nesseln haben und wirklich weh tun, wie die Spiegeleiqualle, die Leucht- oder Feuerqualle, Lungenqualle oder Würfelqualle." Andere Quallen, die aktuell auch vermehrt in der Adria aufkommen, sind allerdings nicht schmerzhaft, wie die Ohrenquallen. "Sie haben so gering ausgeprägte Nesselzellen, dass diese die menschliche Haut nicht durchdringen können."

    Und der Experte fügt noch hinzu: "Nicht zu verwechseln sind die Nesselquallen mit sogenannten Rippenquallen, auch Meerwalnüsse genannt, die keine Nesseln besitzen. Diese kommen aktuell auch vermehrt in der Adria vor, sind aber nicht gefährlich."