Reisen
Italien–wer hier Sand an Füßen kleben hat, zahlt Strafe
Die Zeiten von unbeschwertem Urlaub sind vorbei. Immer mehr beliebte Urlaubsregionen setzen Maßnahmen gegen den Massentourismus.
Einfach das Badetuch aufbreiten, die Füße in den Sand stecken und dem Meeresrauschen lauschen. Was nach einem typischen Sommerurlaub klingt, kann einem auf Sardinien teuer zu stehen kommen. Auf der beliebten italienischen Insel ist der Zugang zu bestimmten Stränden bereits seit einigen Jahren reglementiert.
Zugang nur mit Eintritt
Besonders streng ist man aber am weißen Traumstrand La Pelosa im Nordwesten Sardiniens. Dort ist die Besucherzahl auf 1.500 begrenzt. Außerdem müssen Urlauberinnen und Urlauber von 1. Juni bis 31. August Eintritt zahlen. 3,50 Euro kostet ein Ticket für Erwachsene. Für Kinder bis zwölf Jahre ist der Zugang zum Strand kostenfrei. Reserviert werden können pro Person maximal vier Plätze auf der Webseite des Strandes.
Wer es bis zum Strand geschafft hat, kann sich dennoch nicht einfach auf die faule Haut legen, sondern muss einiges beachten, damit der Urlaub nicht teurer wird, als eigentlich geplant.
Verboten ist in erster Linie, was eigentlich ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Abfälle hinterlassen. Rauchen ist auch nicht gestattet und Shampoo oder Seife zu verwenden ebenso wenig. Außerdem ist es auf Sardinien grundsätzlich verboten, Muscheln, Steine oder Sand mitzunehmen. Wer es dennoch wagt - wissentlich oder unwissentlich - muss mit einer Strafe von bis zu 3.000 Euro rechnen.
Handtuch-Verbot und 100 Euro
Das reicht der Bürgermeisterin von Stintino Rita Vallebella allerdings noch nicht. Weil der weiße Sand, der für das besonders intensive Leuchten des Meeres an dieser Stelle sorgt, immer mehr verschwindet, dürfen auch keine Handtücher direkt darauf ausgebreitet werden. Im nassen Zustand würde der feine Sand nämlich darauf kleben bleiben. Abhilfe schaffen Bastmatten, die seit 2019 zwischen Handtuch und Sand platziert werden müssen.
Außerdem muss der Sand den Füßen vor dem Verlassen des Strandes abgewaschen werden. Wer darauf vergisst, muss mit einer Strafe von bis zu 100 Euro von den ständig patrouillierenden Kontrolleuren rechnen.
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