Reisen
Überfüllte Züge – Schuld ist nicht nur der Ukraine-Krie
Überfüllte Fernverkehrszüge und Passagiere, die am Bahnsteig zurück blieben. Das Reisewochenende hatte es in sich, bestätigt die ÖBB.
"Es war ein extrem starkes Reisewochenende, das stärkste seit langem", sagt ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder im Gespräch mit "Heute". Vorbereitet hatte man sich bei den Österreichischen Bundesbahnen darauf mit mehr Zügen – "insgesamt 1.500 Fernverkehrszügen" – und mehr Sitzplätzen sowie der dringenden Aufforderung zur Sitzplatzreservierung.
Dennoch waren zwischen Mittwoch und Sonntag gleich elf Züge Richtung Deutschland derart überfüll, dass Passagiere mit Ticket, aber ohne Sitzplatzreservierung, wieder aussteigen mussten, bestätigt er. Allerdings sei "niemand komplett zurückgeblieben". Wer keine Sitzplatzreservierung hatte, wurde mit dem nächstmöglichen Zug an sein Ziel gebracht. "Jeder, der ein Ticket hat, egal ob Zuggebunden oder nicht, kann einen der Folgezüge nehmen."
Ukraine-Krieg und Spritpreise
Die Bahn erlebe derzeit eben "einen kleinen Boom". Gründe dafür gebe es ein ganzes Bündel: "Erstens wollen die Leute nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder raus. Zweitens haben wir derzeit deutlich höhere Spritpreise – fast doppelt so hoch –und im Vergleich dazu günstige Zugtickets, wie die Verbund- und Klimatickets. Drittens einen starken Urlauberzustrom Richtung Österreich und viertens doch eine gewisse Anzahl an Flüchtlingen, die zwar nicht die Masse ausmachen, aber das kann manchmal schon ausreichen, um einen Zug voll auszulasten."
Gratis Zugfahrt
Letztere würden bis Ende Juni zwar noch gratis fahren, hätten aber immer eine Reservierung und würden am Schalter vor allem auf Züge aufgeteilt, die nicht so stark gebucht werden, so Rieder. "Beispielsweise Sonntagvormittag. Sie nehmen niemandem den Platz weg."
Für das Pfingstwochenende empfiehlt der ÖBB-Sprecher schon jetzt, eine Sitzplatzreservierung vorzunehmen und vielleicht Züge zu Randzeiten wie vormittags ins Auge zu fassen. Die Erfahrungen vom vergangenen Wochenende sollen in die Planung jedenfalls mit einfließen.