Science
"Download" – in diesem Alter lernen Kinder am meisten
Die ersten sieben Lebensjahre sind unsere wichtigsten. Was passiert da mit uns und wieso genau in dieser Zeitspanne?
Wissenschaftler nennen es die "Download- Phase". Vom letzten Drittel der Schwangerschaft, bis zum 7. Lebensjahr, wird sozusagen unser Fundament programmiert. Unsere persönlichen Glaubenssätze und sich daraus kristallisierende Chancen und Limitierungen in unserer Zukunft, werden gestartet. Zudem, wird unser Gehirn entwickelt – oder besser gesagt weiterentwickelt.
"In den ersten sieben Lebensjahren sind Kinder wie ein Aufnahmegerät, das immer mitläuft. Alles, was sie sehen und hören, nehmen sie ungefiltert ins Unbewusste auf", erklärt der renommierte Entwicklungsbiologe Bruce Lipton in einem Beitrag auf Instagram.
Gutes Fundament verankern
Eltern können ihren Kindern ein gutes, sicheres Fundament "aneignen". Da unser Gehirn trainierbar ist, ist dies laut Neuroplastizität möglich. Aus diesen Gründen, sind dies die wichtigsten Lebensjahre und ein guter Einfluss der Eltern hier umso wichtiger. Millionen von neuronalen Verbindungen entstehen und das Gehirn bildet sich in extremster Geschwindigkeit weiter. Es werden Verknüpfungen gebildet, die fürs spätere Lernen, das generelle Verhalten und das Umgehen mit Emotionen in Verbindung gebracht werden. Somit beeinflussen beispielsweises, Erfahrungen in diesen Lebensjahren, gute wie schlechte unsere Gehirnstruktur lebenslang.
Wie beeinflussen uns also Erfahrungen in diesen jungen Jahren?
Kinder lernen ausschließlich durch Nachahmung und Erfahrung, wie sie mit anderen kommunizieren und zusammenleben, Gefühle ausdrücken und Probleme lösen können. Ein gutes Vorbild als Kind zu haben, ist wohl der größte Dank, im späteren Leben, denn viel Unterstützung und gute Erfahrungen – also auch vor allem ein gutes Familienzusammenleben –beeinflussen unsere sozialen und emotionalen Entwicklungen enorm.
Mehrsprachig
Da Kinder in diesen Jahren durch hören und sprechen lernen, ist es zum Vorteil in einer mehrsprachigen Umgebung aufzuwachsen, da wir aktiv alles abspeichern. Dies erleichtert uns, auf schulischer und beruflicher Basis später einiges. Hinzu kommt der Fakt, dass Kinder neue Sprachmuster einfach aufnehmen und sich nicht gezwungen fühlen. Somit fällt der Druck "etwas zu müssen", der in Schulen vielen zum Verhängnis wird weg. Ein Wort wird anhand, der äußeren Reaktionen positiv oder negativ gefiltert. Das Wort "Mama" beispielsweise, wird positiv abgespeichert, da dies meist das erste Wort eines Kindes ist und die Freude der Eltern ersichtlich groß.
Viele Pädagogen zeigen auf, dass innerhalb der ersten sieben Lebensjahre, dieses Netz im Gehirn, das für die Sprache zuständig ist, auch für alle weiteren Sprachen die nicht die Muttersprache sind genutzt werden kann. Diese Fähigkeit, geht mit zunehmenden Alter leider verloren und es muss immer wieder ein neues Netz erstellt werden. Doch auch motorische Fähigkeiten, lernen Kinder in dieser Zeitspanne einfach und schnell. Laufen, gehen, springen und alltägliche Bewegungen, gehen einfach und schnell von der Hand.
Bindungen prägen spätere Beziehungen
Bindungen, die ein Kind zu den Erziehungsberechtigten und Betreuern aufbaut, prägen später Beziehungen zu anderen Personen. Generell, hat dies großen Einfluss, auf die soziale Entwicklung. Eine liebevolle, gute Bindung, sollte deshalb fundamental gegeben sein.