Gesundheit

Neun Tote – WHO warnt vor gefährlichem Marburg-Virus

In Zentralafrika sind bereits neun Menschen gestorben. Tausende stehen unter Quarantäne. Gegen den hochgefährlichen Erreger gibt es keinen Impfstoff.

Christine Scharfetter
Eine Infektion mit dem Marburg-Virus verläuft meist tödlich.
Eine Infektion mit dem Marburg-Virus verläuft meist tödlich.
Wikimedia Commons/CDC/Erskine Palmer, Russell Regnery/PD

Kaum haben wir SARS-CoV-2 abgehakt, sorgt das nächste Virus für Schlagzeilen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals einen Ausbruch des Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt. In der Provinz Kié-Ntem seien mindestens neun Menschen nach der Ansteckung mit dem Erreger gestorben. Zudem gebe es 16 weitere mutmaßliche Fälle mit den typischen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und blutigem Durchfall. "In den betroffenen Bezirken wurden Teams eingesetzt, um Kontaktpersonen ausfindig zu machen", heißt es in einer Mitteilung.

Gesundheitsminister Mitoha Ondo'o Ayekaba erklärte am Montag, in Absprache mit der WHO und der UNO sei ein "Gesundheitsalarm" für die Provinz Kié-Ntem sowie dem Nachbardistrikt Mongomo im Nordosten des Landes ausgerufen worden. Mehr als 4.000 Menschen seien unter Quarantäne gestellt worden.

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    Im August 1967 erkrankten im deutschen Marburg innerhalb weniger Wochen mehrere Menschen an einer mysteriösen Infektion. Betroffen waren vor allem Mitarbeiter eines Labors. (Im Bild: die Universitätskirche)
    Im August 1967 erkrankten im deutschen Marburg innerhalb weniger Wochen mehrere Menschen an einer mysteriösen Infektion. Betroffen waren vor allem Mitarbeiter eines Labors. (Im Bild: die Universitätskirche)
    (Bild: Wikimedia Commons/Nikanos/CC BY-SA 2.5)

    88 Prozent sterben

    Das Marburg-Virus gilt als extrem ansteckend. Ebenso wie das Ebola-Virus gehört die Zoonose zur Familie der Filoviridae und zählt zu den hämorrhagischen Fieber-Erkrankungen. Es verbreitet sich über engen Kontakt mit Körperflüssigkeit infizierter Menschen oder Oberflächen wie kontaminierter Bettwäsche. 

    Anzeichen der Erkrankung sind Fieber, Müdigkeit und blutiger Durchfall. Die Wahrscheinlichkeit an der Infektion zu sterben liegt laut Weltgesundheitsorganisation bei bis zu 88 Prozent. Zugelassene Impfstoffe ohne eine direkte Behandlung gegen das Virus gibt es nicht.

    Der gefährliche Erreger wurde erstmals 1967 entdeckt, als er Menschen befiel, die in Laboratorien im hessischen Marburg und in Belgrad arbeiteten. Sieben Menschen starben, als sie nach Versuchen mit infizierten Affen erkrankten. Bei einem Ausbruch 2004 in Angola starben 80 Prozent der 252 infizierten Menschen an dem Virus. 2022 wurden zwei Tote durch das Marburg-Virus in Ghana gemeldet.

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