Gesundheit
Neue Corona-Variante – 1. Land führt wieder Regeln ein
Nach "Eris" breitet sich nun "Pirola" auf immer mehr Länder aus. Israel will deshalb sogar eine alte Schutzmaßnahme reaktivieren.
Nach drei Jahren Pandemie wurden zuletzt weltweit die Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus nicht nur zurückgefahren, sondern sogar ganz abgeschafft. Lockdowns, Abstandsregeln gehören der Vergangenheit an. Die Testpflicht für den Besuch von Ärzten und Krankhäusern wurde abgeschafft und FFP2-Masken kommen nur noch bei Bedarf vor Mund und Nase.
In Israel macht man jetzt jedoch auf dem Absatz kehrt. Die neue Corona-Variante "Pirola" gibt offenbar Anlass dazu.
Rasanter Anstieg
Nachdem in der vergangenen Woche dort im Schnitt 136 neue Fälle pro Tag gemeldet wurden, werden bei Neuaufnahmen in Krankenhäusern wieder PCR-Test durchgeführt. In der Vorwoche waren es noch 104 Fälle, womit es sich um einen Anstieg von rund 13,4 Prozent handle. Das berichten der israelische Sender "Channel 13" sowie die "Jüdische Allgemeine". Die Dunkelziffer der in Israel an "Pirola" erkrankten Menschen soll jedoch deutlich höher als bisher bestätigt liegen.
Auffälligste Variante seit Omikron
Die Variante mit dem wissenschaftlichen Namen BA.2.86 wird vom UK-Wissenschaftler Francois Balloux als "auffälligster Sars-Cov-2-Stamm" bezeichnet, den die Welt seit der Entstehung von Omikron gesehen hat. Der Grund dafür ist die erstaunliche Anzahl von Mutation, die "Pirola" aufweist – und diese betreffen vor allem das Spike-Protein, mit dem das Virus in die Zellen eindringt. Erste Studien ergaben bereits, dass die neue Variante die Immunität durch frühere Infektionen und auch Impfungen umgehen kann.
Auffällig sei laut Wissenschaftlern, dass es schnell bestätigte Fälle in weit voneinander entfernten Ländern gegeben hatte. Woher der Stamm kommt, weiß man nicht. Fix ist nur, dass BA.2.86 bereits in Dänemark, Israel, Thailand, Schweiz, den USA und viele andere Länder aufgetreten ist. Die Anzahl der weltweit an Corona erkrankten Menschen stieg im August um 38 Prozent gegenüber dem Vormonat an, bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Rund 1,4 Millionen neue Fälle wurden demnach gemeldet, dieser Anstieg wird auf "Pirola" zurückgeführt. In Österreich ist bisher noch kein Fall bekannt.