Gesundheit

Mutter schläft beim Stillen ein – Baby erstickt

Nach 17-stündiger Geburt ist die Mutter erschöpft, aber aufgrund von Personalmangel kann sich niemand um sie kümmern. Dann passiert die Katastrophe.

Sabine Primes
Die junge Mutter konnte sich nach der 17-stündigen Geburt nicht erholen. Es endet in einer Tragödie. (Symbolbild).
Die junge Mutter konnte sich nach der 17-stündigen Geburt nicht erholen. Es endet in einer Tragödie. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Der tragische Tod eines Neugeborenen im Sandro-Pertini-Krankenhaus in Rom erschüttert ganz Italien. Ein drei Tage altes Neugeborenes ist auf tragische Weise gestorben, nachdem die Mutter beim Stillen auf dem Kind eingeschlafen war und es unter ihrem Gewicht erstickte. In einem Interview mit der italienischen Zeitung "la Repubblica" sagte die 30-Jährige, sie sei von den 17-stündigen Wehen erschöpft gewesen und habe mehrmals darum gebeten, dass das Baby auf die Kinderstation gebracht werde.

Fünfmal hätten sie, ihre Mutter und ihr Partner das Stationspersonal ersucht, den Kleinen in die Kinderkrippe zu bringen, damit sie sich ausruhen könne. Aber die Antwort war immer "Nein, das geht nicht". Aufgrund der Corona-Bestimmungen konnte der Kindsvater seine Partnerin im Spital nicht unterstützen – sie war also auf das Krankenhauspersonal angewiesen. Der gesunde Bub war sehr lebhaft und ließ die Mutter nicht zur Ruhe kommen. 

Nach drei Tagen passiert die Tragödie

In den ersten beiden Tagen, schaffte es die junge Mutter noch mit Ach und Weh, sich um das Baby zu kümmern. Am dritten Tag nach der Geburt kam es schließlich zur Tragödie. Die Jungmutter wurde vom Krankenhaus-Personal angewiesen, ihr Baby zu stillen, die völlig übermüdete Frau konnte sich aufgrund einer Infusion aber kaum bewegen. Beim Stillen schlief sie schließlich ein und erdrückte dabei ihr Neugeborenes. "Plötzlich weckten mich die Schwestern mitten in der Nacht: Das Baby war nicht mehr neben mir. Ohne ein Wort mit mir zu sagen, zwangen sie mich aufzustehen und brachten mich in ein Zimmer nebenan. Er war tot", erinnert sich der Mutter. Sie erinnere sich aber weder an die Anwesenheit eines Psychologen, noch daran, dass ihr eine Erklärung für den Tod ihres Sohnes gegeben wurde. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich nichts mehr verstanden, alles ist über mir zusammengebrochen. Vielleicht bin ich sogar ohnmächtig geworden."

Todesursache: Personalmangel 

Ein Mitarbeiter des Spitals bestätigte, dass in dieser Nacht Personalmangel herrschte, dass aber mehrere Krankenschwestern, der Kinderarzt und der Anästhesist eingriffen, um das Leben des Kindes zu retten – leider vergeblich. 

Es wird nun untersucht, ob gegen die Vorschriften des Krankenhauses verstoßen wurde, da das Personal hätte sicherstellen müssen, dass das Baby nach dem Stillen in sein Bettchen zurückgelegt wird. Andererseits formieren sich politische Forderungen nach einer grundlegenden Reform des italienischen Krankenhaussystems. Vor allem die personelle Ausstattung bedürfe einer Neuausrichtung.

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