Gesundheit
Leidest du an Nomophobie? Mach den Test!
Ohne Smartphone zu sein, fällt dir schwer? Dann könntest du an No-Mobile-Phone-Phobia leiden, kurz Nomophobie. Das Angstphänomen ist weit verbreitet.
Ein Like hier, eine Sprachnachricht da und zwischendurch noch einmal kurz die News checken: Wer ständig am Smartphone hängt, gewöhnt sich mit der Zeit daran. Dann fällt es schwer, auch mal ohne es zu sein. Bei manchen Menschen kann das eine Nomophobie (No-Mobile-Phone-Phobia) auslösen – die übersteigerte Angst vor Handyausfall und dem Nichterreichbar-Sein.
Laut einer Befragung des chinesischen Elektronikanbieters OnePlus aus dem Jahr 2021 ist die Angst, kein funktionierendes Handy zur Hand zu haben, in der Hochphase der Covid-Pandemie stark gestiegen – besonders in Großbritannien. 32 Prozent der Britinnen und Briten gaben damals an, sich selbst die Diagnose Nomophobie zu stellen.
Doch auch in unseren Breitengraden ist das Angstphänomen ein großes Thema, wie aktuell eine Studie von Forschenden der Privaten Hochschule Göttingen in Deutschland zeigt.
Ergebnis der Göttinger Studie
Insgesamt nahmen an der im Fachjournal "Plos One" erschienenen Studie 807 Personen (Durchschnittsalter 25 Jahre) teil und füllten den Nomophobie-Fragebogen aus. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Teilnehmenden wies tatsächlich ein mittleres Maß an Nomophobie auf. Dabei fühlen sich die Betroffenen ohne ihr Smartphone unwohl, sind nervös, ängstlich oder gereizt. Bei 4,1 Prozent der Testpersonen stellten die Forschenden sogar eine schwere Nomophobie fest. Frauen und Personen, die vom Wesen her aufgeregt, unsicher, leicht reizbar, nervös und unzufrieden sind sowie eine Tendenz zur Schwermut haben, sind laut der Studie anfälliger für Nomophobie. Die Persönlichkeitsmerkmale Gewissenhaftigkeit und Offenheit senken die Anfälligkeit dagegen.
Mach den Test!
Wie geht es dir, wenn du dein Smartphone nicht benutzen kannst? Fühlst du dich unwohl oder ist es dir herzlich egal? Ist das Gefühl noch normal – oder leidest du an Nomophobie? Und wenn: Wie stark? Mithilfe des Fragebogens, den auch die Forschenden in ihren Studien nutzen, kannst du das herausfinden. Dafür musst du angeben, wie sehr du den folgenden Aussagen zustimmst – oder eben nicht:
Ich würde mich unwohl fühlen, wenn ich keinen ständigen Zugang zu Informationen hätte.
Ich würde mich ärgern, wenn ich Informationen nicht dann auf meinem Smartphone abrufen könnte, wenn ich möchte.
Es würde mich nervös machen, wenn ich Nachrichten nicht auf meinem Smartphone abrufen könnte.
Es würde mich ärgern, wenn ich mein Smartphone und/oder seine Funktionen nicht immer dann nutzen könnte, wenn ich es wollte.
Ein leerer Smartphone-Akku würde mir Angst machen.
Wenn ich kein Guthaben mehr hätte oder mein monatliches Datenlimit erreicht wäre, würde ich in Panik geraten.
Wenn ich keine mobilen Daten empfangen oder keine Wi-Fi-Verbindung herstellen könnte, würde ich ständig nachschauen, ob ich wieder Signal haben kann oder ob ich ein WLAN-Netzwerk finde.
Wenn ich mein Smartphone nicht nutzen könnte, hätte ich Angst, irgendwo zu stranden.
Wenn ich eine Zeit lang nicht auf mein Smartphone schauen könnte, würde ich den Wunsch verspüren, es zu überprüfen.
Wenn ich mein Smartphone nicht bei mir hätte, …
… würde ich mich ängstlich fühlen, weil ich nicht sofort mit meiner Familie und/oder meinen Freunden kommunizieren könnte.
… würde ich mir Sorgen machen, weil meine Familie und/oder Freunde mich nicht erreichen könnten.
… wäre ich nervös, weil ich keine Textnachrichten und Anrufe empfangen könnte.
… wäre ich ängstlich, weil ich nicht mit meiner Familie und/oder meinen Freunden in Kontakt bleiben könnte.
… wäre ich nervös, weil ich nicht wüsste, ob jemand versucht hat, mich zu erreichen.
… wäre ich ängstlich, weil meine ständige Verbindung zu meiner Familie und meinen Freunden unterbrochen wäre.
… wäre ich nervös, weil ich von meiner Online-Identität getrennt wäre.
… würde ich mich unwohl fühlen, weil ich auf Social Media und Online-Netzwerken nicht auf dem Laufenden bleiben könnte.
… würde ich mich unwohl fühlen, weil ich Benachrichtigungen meiner Kontakte und Online-Netzwerke verpassen würde.
… wäre ich ängstlich, weil ich meine E-Mails nicht abrufen könnte.
… würde ich mich komisch fühlen, weil ich nicht wüsste, was ich tun sollte.
Dein Nomophobie-Grad richtet sich danach, wie oft du auf die Aussagen mit "stimme überhaupt nicht zu", "stimme nicht zu", "ich stimme eher nicht zu", "ich bin neutral", "stimme eher zu", "stimme zu" und "stimme voll zu" reagiert hast. Zur Auswertung deiner Antworten kommst du über diesen Link.
Erzähl uns von deinen Erfahrungen
Hast du das Gefühl, Nomophobie zu haben? Oder hat dir der Test dies sogar bestätigt? Wie geht es dir damit? Leidest du oder kommst du damit gut zurecht? Und wie gehst du damit um: Hast du vor, etwas dagegen zu unternehmen, oder tust du das bereits? Dann melde dich bei uns unter [email protected] und erzähl uns davon.