Gesundheit

Gewandert – Frau wird Spirale aus dem Anus entfernt

Einer Frau aus Kuwait musste ihre Spirale aus dem Po entfernt werden, nachdem sie aus der Gebärmutter gewandert war.

Sabine Primes
Die Kupferspirale wirkt spermienabtötend, da sie Kupfer in die Gebärmutter abgibt.
Die Kupferspirale wirkt spermienabtötend, da sie Kupfer in die Gebärmutter abgibt.
Getty Images/iStockphoto

Ein Jahr nach der Entbindung ihres Kindes, ließ sich eine 30-jährige Frau aus Kuwait eine Spirale zur Verhütung in einem Spital einsetzen. Der sonst unkomplizierte Eingriff gestaltete sich "schwierig", wie die Ärzte im International Journal of Surgery Case Reports schreiben. Unmittelbar nach dem Einsetzen verspürte die Frau Schwindel und Schüttelfrost, wurde aber durch eine Ultraschalluntersuchung beruhigt, die zeigte, dass sich das Gerät in der Gebärmutter befand. Sie wurde eine Stunde lang in der Klinik überwacht, bevor sie nach Hause entlassen wurde. In den nächsten fünf Tagen litt sie unter Beckenbeschwerden, fühlte sich dann aber gut.

Die Spirale ist ein kleines, T-förmiges Gerät aus Kunststoff oder Kupfer mit einem Faden am Ende, der das Entfernen erleichtert, ähnlich wie der Faden an einem Tampon. Ein Arzt muss sie einführen, indem er sie vorsichtig durch die Vagina und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter führt. Eine Spirale kann Sie 5 bis 10 Jahre vor einer Schwangerschaft schützen.
Die Kupferspirale wirkt spermienabtötend, da sie Kupfer in die Gebärmutter abgibt. Dies erschwert den Spermien, eine Eizelle zu erreichen und zu überleben, und verhindert, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann. Sie unterscheidet sich von der Hormonspirale, die das Hormon Gestagen freisetzt.

Operativ entfernt

Zwei Monate später kam die Patientin erneut ins Jaber Al-Ahmad Krankenhaus, weil sie befürchtete, schwanger zu sein. Bei einer Routineuntersuchung nach dem Sitz der Spirale konnten die Fäden nicht gefunden werden. Eine transvaginale Ultraschalluntersuchung ergab eine leere Gebärmutterhöhle, was zu weiteren Untersuchungen führte. Tests ergaben, dass sich die Spirale bewegt hatte. Eine Darmspiegelung wurde durchgeführt und zeigte, dass sich die Spirale im oberen vorderen Rektum befand, etwa 11 cm von der Analregion entfernt. Die Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert und das Gerät erfolgreich durch einen chirurgischen Eingriff entfernt. Die Frau konnte sich vollkommen erholen.

Gebärmutterwand verletzt

Die Ärzte vermuten, dass die Mediziner beim Einsetzen der Spirale die Gebärmutterhöhle – den Raum innerhalb der Gebärmutter – durchstoßen haben könnten. Es wird auch vermutet, dass die Spirale nach acht Wochen aufgrund eines "Ungleichgewichts" zwischen der Größe der Spirale und der Gebärmutterhöhle weiter gewandert sein könnte. Studien haben gezeigt, dass etwa eine von 1.000 Frauen nach dem Einsetzen der Spirale eine Gebärmutterverletzung erleidet, bei der die Gebärmutter durchstochen wird.