Gesundheit

Affenpocken – hier besteht jetzt hohe Ansteckungsgefahr

Laut WHO verbreitet sich das Affenpocken-Virus bereits seit Mitte April in Europa. Jetzt hat die Weltgesundheitsbehörde eine Warnung herausgegeben.

Christine Scharfetter
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Gerade im Sommer ist laut WHO die Ansteckungsgefahr mit Affenpocken hoch.
Gerade im Sommer ist laut WHO die Ansteckungsgefahr mit Affenpocken hoch.
Getty Images/iStockphoto

Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys. "Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch", heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge.

Festivals und Feiern in den kommenden Monaten böten aber auch die Möglichkeit, um bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken.

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Größter Affenpocken-Ausbruch aller Zeiten

    Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen Kluge zufolge darauf schließen, dass der Ausbruch in der Region bereits Mitte April im Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpocken-Ausbruch, über den jemals außerhalb der Endemiegebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei.

    Im Zusammenhang mit der Aufhebung von CoV-Maßnahmen, die Reisen und Großveranstaltungen eingeschränkt hatten, sei es zu einer schnellen, verstärkten Übertragung gekommen.

    Kann jeden treffen

    Auch wenn viele bisherige Fälle mit sexuellen Aktivitäten in Verbindungen stünden, dürfe man nicht vergessen, dass das Virus jeden treffen könne.

    Da das Virus sich aber nicht auf den gleichen Wegen wie Sars-CoV-2 verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine so umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene wie bei Corona nötig, so Kluge. "Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können", hieß es. Um dies zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Fallisolierungen während der Infektionszeit und Kontaktverfolgung verhindert werden.

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    APA-Grafik / picturedesk.com

    Viel weiß man noch nicht

    Auch gebe es noch einige offene Fragen in Bezug auf das Affenpocken-Virus. Etwa, ob es sich auch über Samen- oder Vaginalsekrete von Mensch zu Mensch übertragen oder ob das Virus in diesen Körperflüssigkeiten längere Zeit persistieren könne. Auch wisse man noch nicht, welchen gesundheitlichen Auswirkungen es in Folge von einem schweren Verlauf kommen könne, insbesondere bei kleinen Kindern, schwangeren Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.