Teddyhaus Linz

Herzfehler – Baby musste im Mutterleib operiert werden

Die 32-jährige Daniela W. musste ihr Ungeborenes noch während der Schwangerschaft operieren lassen, damit es lebend zur Welt kommen konnte.

Rhea Schlager
Herzfehler – Baby musste im Mutterleib operiert werden
Baby Toni verbrachte seine ersten Lebenstage auf der Intensivstation. (Symbolbild)
Alexander Ryumin / Tass / picturedesk.com

Das Teddyhaus Linz dient als Unterkunft für Familien, deren herzkranke Kinder im angrenzenden Krankenhaus behandelt werden müssen. Für Daniela W. und ihre Familie war diese Unterstützung unbezahlbar, denn ihr Sohn Toni benötigte schon im Mutterleib eine Herzoperation, um zu überleben. Weltweit gibt es nur ein weiteres Krankenhaus, das diese Art von Operationen durchführt.

"Wir sind aus der Steiermark und hatten einen Fahrtweg von zweieinhalb Stunden zum Krankenhaus", so die 32-Jährige. Pendeln wäre für die Familie somit keine Option gewesen und ein Hotel finanziell nicht möglich, erzählt sie.

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    Das Teddyhaus Linz feiert 15-jähriges Bestehen.
    Das Teddyhaus Linz feiert 15-jähriges Bestehen.
    Foto Moser

    Sofortige Überweisung

    Schon in der Schwangerschaft wusste die Familie, dass ihr Ungeborenes einen schweren Herzfehler hat. "Beim Organscreening haben wir die schreckliche Nachricht erfahren", erzählt Daniela W. weiter. "Aber wir hatten einen so kompetenten Arzt, der uns sofort nach Linz überwiesen hat." Eine Woche darauf folgte auch schon der erste Eingriff.

    Als Toni auf die Welt kam, musste er sofort auf der Intensivstation betreut werden. "Wir haben eine Woche lang ohne ihn im Teddyhaus, das wie eine WG aufgebaut ist, gelebt", so die 32-Jährige. Pro Stockwerk ist eine Familie untergebracht, nur Küche und Toiletten werden geteilt. "Anfangs wollte ich nur meine Ruhe haben, aber man kommt dann auch mit anderen Familien ins Gespräch und merkt, dass der Austausch so wichtig ist."

    Es war schön zu sehen, dass andere so viel mitgemacht haben, aber trotzdem mit einem gesunden Kind heim gegangen sind.
    Daniela W.

    Fast 5 Monate im Teddyhaus

    Ohne das Teddyhaus hätte nur ein Elternteil bei dem Neugeborenen bleiben dürfen. So aber hatten auch der Vater und der ältere Sohn die Möglichkeit, Toni täglich im wenigen Gehminuten entfernten Spital zu besuchen.

    Insgesamt konnte Tonis Familie 21 Wochen lang im Teddyhaus leben, die Mitte Juni dort untergebracht wurde. "Mein Sohn wird jetzt fünf Monate alt und jetzt geht es ihm gut", berichtet Daniela W. glücklich.

    Es sollen noch regelmäßige Kontrollen und eine weitere Herzoperation im Vorschulalter durchgeführt werden, ansonsten könne Toni aber ein unbeschwertes Leben führen.

    Zuhause auf Zeit

    Das Teddyhaus Linz bietet Eltern und Familien ein "Zuhause auf Zeit", wenn neugeborene Kinder im benachbarten Krankenhaus auf eine Herzoperation oder eine Herztransplantation warten oder palliativ betreut werden müssen.

    Die Familien der herzkranken Kinder kommen aus ganz Österreich und wohnen oft hunderte Kilometer entfernt. So haben sie die Möglichkeit, zusammenzubleiben und werden während der schwierigen Zeit auch in jeder Hinsicht (organisatorisch, psychologisch, Kontakte zu medizinischen Experten) im Teddyhaus unterstützt. Die längsten Aufenthalte dauern mehrere Monate.

    Das Teddyhaus lebt von Spenden. Wer die Einrichtung unterstützen möchte, kann das gern tun: Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT13 2011 1890 8909 8000

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Teddyhaus Linz bietet Familien von herzkranken Kindern, die im angrenzenden Krankenhaus behandelt werden, eine Unterkunft und umfassende Unterstützung
    • Für Daniela W und ihre Familie war das Teddyhaus eine unverzichtbare Hilfe, da ihr Sohn Toni bereits im Mutterleib eine Herzoperation benötigte und die Familie so zusammenbleiben konnte, während Toni im Krankenhaus behandelt wurde
    rhe
    Akt.
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