Genuss

Diese Frau spürt Kochrezepte auf dem Friedhof auf

Der letzte Wille kann auch das Lieblingsrezept, eingraviert auf dem Grabstein, sein. Dieses zu finden und nachzukochen, ist das Hobby von Rosie Grant.

Christine Scharfetter
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    Rosie Grant aus den USA hat ein ungewöhnliches Hobby: Die 33-Jährige spürt auf Friedhöfen Rezepte auf und kocht oder backt diese nach.
    Rosie Grant aus den USA hat ein ungewöhnliches Hobby: Die 33-Jährige spürt auf Friedhöfen Rezepte auf und kocht oder backt diese nach.
    DAVID SWANSON / AFP / picturedesk.com

    Friedhöfe sind neuerdings wohl die neuen Food-Places: Während in Wien verschiedene Gemüsesorten auf Gräbern angebaut werden, ist die US-Amerikanerin Rosie Grant zwischen den letzten Ruhstätten auf der Suche nach Kochrezepten. Denn der letzte Wunsch ist offenbar nicht selten das Lieblingsrezept aus Lebzeiten auf dem Grabstein:

    Spritzgebäck, Obstkuchen, Frischkäse-Dips – all dies findet sich eingraviert auf Grabsteinen, wie man dem Instagram-Account der 33-Jährigen entnehmen kann.

    Rezeptsuche am Friedhof

    Grant spürt die Rezepte auf und kocht sie nach. Dieses etwas seltsam scheinende Hobby begann die junge Frau aus Takoma Park im US-Bundesstaat Maryland im Jahr 2021, während sie ihr Studium als Bibliothekarin abschloss und ein Praktikum in einem Friedhofsarchiv absolvierte.

    "Ein Grabstein bildet ab, was ein Mensch im Leben geliebt hat. Das können also auch das Kochen und jeweilige Lieblingsrezept sein", erklärte sie gegenüber der US-Zeitung "Liberation".

    Frischkäse-Dip der verstorbenen Mutter

    Das erste Rezept, auf das sie stieß, war ein Spritzgebäck einer 2009 im Alter von 87 Jahren verstorbenen Frau. Mittlerweile folgen ihrem TikTok-Account über 100.000 Personen. Immer wieder wird die 33-Jährige auch von Nachfahren der Verstorbenen – wohlgemerkt alles Frauen – kontaktiert, deren Rezepte sie nach backt oder kocht.

    "Einmal schrieb mir eine Frau, dass auch bei ihrer Mutter ein Rezept auf dem Grab stehe. Die Frau hatte bislang gedacht, ihre Mutter sei die Einzige, die auf diese lustige Idee gekommen sei. Es hat sie berührt, dass andere Leute die gleiche Idee hatten. Sie hat mir das Frischkäse-Dip-Rezept geschickt und wir haben viel geredet", so Grant.

    Der beste faschierte Braten

    "Meistens handelt es sich bei den Rezept-Grabsteinen um recht junge Gräber", erzählte sie. Die ältesten würden aus den 1990er-Jahren stammen, da sei es einfacher, die Zutaten zu finden, als bei Gräbern aus dem 19. Jahrhundert.

    Am populärsten ist aber das Rezept einer Verstorbenen Frau aus Texas namens Beverly. Auf ihrem Grabstein ist bereits angekündigt, dass die darunter Bestattete zu Lebzeiten den besten faschierten Braten überhaupt machte.

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