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Gluthitze – aber Achtung vor DIESEM Fehler beim Duschen

Warum auch bei 36 Grad die wohltuende, gutriechende Dusche nicht zu häufig aufgesucht werden sollte, verrät Dermatologin Leila Arfaian.

Christine Scharfetter
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"Heute"-Fotomontage: istock; Ulli Engleder

Seit einer Woche bewegen sich die Temperaturen um die 35 Grad und auch nachts bleibt es tropisch warm. Eine Herausforderung für den Körper und vor allem unser größtes Organ: die Haut.

Unweigerlich kommt es zu einer erhöhten Schweißproduktion und es steigt das Verlangen nach einer erfrischenden Dusche. Doch genau hier, bei dem, was uns bei der Hitze scheinbar guttun würde, ist Vorsicht angebracht. Wie oft duschen jetzt gesund ist und was dabei besonders beachtet werden sollte, hat Dermatologin Leila Arfaian jetzt gegenüber "Heute" verraten.

Was bei der Hitze noch gesund ist

Normalerweise wäre es gesund, alle zwei Tage zu duschen, doch diese Regel gelte unter den Umständen der extrem hohen Temperaturen derzeit nicht. "Der Großteil unseres Lebensraumes ist nicht auf diese hohen Temperaturen ausgerichtet und wir schwitzen mehr oder weniger den ganzen Tag. Deshalb ist das Duschen jetzt sogar empfehlenswert, nicht dreimal am Tag, aber zumindest einmal am Tag ist derzeit auf jeden Fall gerechtfertigt", so die Medizinerin aus Wien.

Verzichtet man in einer Hitzephase auf die regelmäßige Reinigung der Haut, könne das sogar schlimme Folgen haben, so Arfaian. "Schwitzt man mehr, hat man auch mehr Salze auf der Haut und dadurch verändern sich das Milieu und die Mikrobiota der Haut. Es kommt verstärkt zu einer Talgproduktion und der Hefepilz, der auf unsere Haut lebt, kann sich vermehren und einen Schaden verursachen, wie ein seborrhoisches Ekzem. Das ist dann mit Juckreiz verbunden."

Außerdem würden sich die Bakterien auf der Haut vermehren und zu der bekannten Geruchsbildung führen. "Das nächste Problem."

Auf die richtige Temperatur kommt es an

Gerade beim täglichen Duschen sei es allerdings besonders wichtig, darauf zu achten, welches Mittel zur Körperreinigung herangezogen werde: Es sollte eher pH-neutral sein, nicht schäumen, duftstofffrei sein, ohne Parabene oder Konservierungsstoffe. "Ein absolutes No-Go ist ein schäumendes Duschmittel, das trocknet die Haut noch mehr aus."

Außerdem spiele die Temperatur eine wichtige Rolle. Lauwarm wäre ideal, so die Expertin. "Ein No-Go wäre zu kalt duschen, da man danach noch mehr schwitzt. Der Grund: Die Poren gehen zu, die Haut muss sich erhitzen, damit die Poren wieder aufgehen. Also kommt es zu einer Art Hitzestau. Wenn man schon am Schwitzen ist und die Poren gehen zu, braucht der Körper noch mehr Energie, damit die Körpertemperaturregulierung stattfinden kann." Dusche man hingegen zu heiß, komme es zu einer vermehrt Talgproduktion. "Man schwitzt auch wieder mehr."

Leila Arfaian ist Fachärztin für Haut- & Geschlechtskrankheiten.
Leila Arfaian ist Fachärztin für Haut- & Geschlechtskrankheiten.
Ulli Engleder

Mallorca-Akne

Natürlich trockne das häufige Duschen die Haut aber auch jetzt aus, deshalb müsse man ihr die Feuchtigkeit in Form von Cremen zurückgeben. "Die Fette, also die Lipide, werden sozusagen rausgewaschen und es kommt vermehrt zu einer Trockenbildung. Da muss man der Haut jetzt helfen, nicht jedoch mit Ölen, denn die verstopfen die Poren und die Haut kann erst wieder nicht atmen." 

Das würde vermehrt auch zu der berühmten Mallorca-Akne führen. "Durch die Sonneneinstrahlung, die Hitze und dann auch einem Öl, kann sich der Talg nicht entleeren und es kommt eben zu dieser Reaktion der Haut." Wichtig sei es, die Haut atmen zu lassen und sich nach dem Duschen auch nicht sofort einzufetten. "Besser ein bisschen abwarten und abchecken, wie trocken die Haut wirklich ist. Das sieht man nach ungefähr einer halben Stunde."

Nicht täglich Haarewaschen

Im Gegensatz zur Haut am restlichen Körper, sollte die Kopfhaut jedoch nicht jeden Tag gewaschen werden. "Eigentlich sagt man, alle drei bis vier Tage, jetzt wäre jeden zweiten Tag auch in Ordnung, aber auf keinen Fall jeden Tag – außer man betreibt Sport." Der Grund für das häufige Kopfwaschen sei die seborrhoische Dermatitis, von der der Durchschnitt der mitteleuropäischen Haut betroffen sei. "Dabei handelt es sich um eine Hefeart, die sich auf der Kopfhaut vermehrt und zu Ekzem- sowie Schuppenbildung führen kann. Deshalb sollte das immer wieder durch das Waschen reduziert werden."

Auch in Bezug auf die Kopfhaut gilt laut der Dermatologin: Duftstoffe und zu schäumende Mittel vermeiden. Der Grund ist der Gleiche, wie bei der Haut: Die Lipide werden rausgewaschen, die Hautbarriere ist gestört und offen für Schadstoffe, wie Stylingprodukte und es kommt zu Irritationen. "Mizellenshampoos sind sehr gut."

Unbedingt vermeiden sollte man in der extremen Hitzephase Trockenshampoos, die die Kopfhaut verkleben und Verletzungen sowie Ekzeme verursachen könnten. Außerdem brauche die Kopfhaut jetzt Luft, deshalb "die Haare bitte nicht zusammenbinden."

Föhnen trotz Hitze

Dafür sei der Griff zum Föhn jetzt nicht verkehrt. "Die Kopfhaut wird dadurch trocken gehalten, aber natürlich sollte nicht zu heiß geföhnt werden. Wenn die Kopfhaut über lange zeit nass bleibt, dann kann sich wieder diese Mikrobiota der Haut verändern, zugunsten von Schuppenbildung und Ekzemen. Mit dem Handtuch abtrocknen, ist hier zu wenig."

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