Fashion and Beauty
Die "Vogue" verklagt Rapper Drake – das ist der Grund
Auf welche Art und Weise sie das getan haben, lässt die einen schmunzeln und die anderen vor Empörung schnaufen: Nicht nur erstellten die Musiker eine gefälschte Ausgabe und Plakate der "Vogue", die in Städten aufgehängt und verteilt wurden. Zusätzlich enthielt ihre Werbekampagne, die die beiden auch auf Social Media posteten, die Falschaussage, man sehe sie auf dem Cover der nächsten Ausgabe: "Danke 'Vogue' und Anna Wintour für die Liebe und Unterstützung bei diesem historischen Moment", so die Caption des mittlerweile gelöschten Beitrags.
Keine "Vogue"-Coverstars
Besonders gestört hat die klagende Partei vor allem, dass in den Posts von Drake von ebendieser "Liebe und Unterstützung" seitens der "Vogue"-Chefredaktorin Anna Wintour die Rede war. Nichts davon sei wahr oder genehmigt, so der Verlag – am vergangenen Montag hat dieser deshalb Klage eingereicht.
Zu den Vorwürfen, Drake und 21 Savage hätten "die Öffentlichkeit unverkennbar verwirrt, indem sie sich als neue Coverstars darstellten", gab Larry Stein, einer der Anwälte der Angeklagten, bislang keine Stellungnahme ab. Die Beschwerde müsse noch geprüft werden, hieß es. Und von einer Drake nahestehenden Quelle hört man, sein Team sei von der Klage sowohl überrascht als auch verwirrt, da "andere Medien an Bord waren und Spaß damit hatten".
Fans sind verwundert
Auf Twitter und anderen sozialen Medien liest man zur Aktion vor allem Kommentare von Drake-Fans. User @kanyestreams1 schreibt, dass es nerve, wie fragil und spassbefreit manche Unternehmen seien.
Mehrere andere Userinnen und User stimmen dem Kommentar zu. Die Aktion sei doch kein Grund für Schadenersatz, sondern die beste Werbung für die "Vogue" – und das sogar umsonst.
Schadenersatz von vier Millionen US-Dollar
Der Verlag Condé Nast sieht das anders und fordert nun entweder das Dreifache der Gewinne der Angeklagten aus ihrem neuen Album "Her Loss" und dem gefälschten "Vogue"-Magazin oder vier Millionen US-Dollar Schadenersatz – das sind fast vier Millionen Euro.
Bitter für Drake und 21 Savage: Hinzu kommen noch das Verbot jeglicher künftiger Markenverletzung und ein sogenannter Strafschadenersatz – das ist im angloamerikanischen Recht ein weiterer Schadenersatz für den Kläger bei Gericht. Als sei das nicht schon ein Denkzettel genug, hagelte es gleichzeitig eher gemischte Kritiken zu dem Album, das am 4. November erschien.
Musste die "Vogue" gleich klagen?
Wer sich jetzt gutmütig fragt, ob man das Ganze nicht auch hätte anders lösen können: Seitens des Condé-Nast-Verlags hiess es, man habe seit dem 31. Oktober mehrere Male versucht, die Differenzen mit Drake und 21 Savage zu klären.