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Liegt Homosexualität etwa doch in den Genen?
Im Erbgut schwuler Männer haben Forscher zwei Genvarianten entdeckt, die bei homosexuellen Männern häufiger auftreten als bei heterosexuellen.
Was entscheidet über die sexuelle Orientierung von Menschen? Noch ist die Antwort darauf nicht gefunden. Sicher scheint nur: Die sexuelle Präferenz ist keine rein psychologische Angelegenheit. So spielen auch die Gene eine Rolle (siehe Box 1).
Doch um welche Sequenzen auf der DNA es sich handelt, war bislang unklar. Forscher der University of Chicago sind der Lösung nun einen Schritt näher gekommen.
Zwei Kandidaten identifiziert
Für ihre Studie haben sie die DNA-Proben von 1077 homosexuellen und 1231 heterosexuellen Männern analysiert. Dabei verglichen sie das Erbgut bis auf die Ebene einzelner Genbuchstaben.
Ein älterer Bruder erhöht die Wahrscheinlichkeit für Homosexualität
Forscher beobachten außerdem schon länger den Zusammenhang, dass Buben, die einen älteren Bruder haben, sich später häufiger zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.
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Diese detaillierte Untersuchung brachte neue Erkenntnisse. Das Team um Alan Sanders entdeckte in zwei Genregionen deutliche Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern. In beiden Fällen unterschieden sich die identifizierten Orte punkto Größe und Zelldichte.
Was ist Morbus Basedow?
Eine eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse. Die Erkrankung führt zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und geht häufig, aber nicht immer, mit einem Kropf (Struma) oder einer Beteiligung der Augen (endokrine Orbitopathie) einher.
Ausgelöst werden kann die auch Basedowsche Krankheit oder Graves' Disease genannte Erkrankungen unter anderem von Veränderungen auf dem TSHR-Rezeptor.
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Genaue Orte ausfindig gemacht
Ein Abschnitt betraf ein Gen auf dem Chromosom 13 zwischen den Genen SLITRK5 und SLITRK6. Diese beiden spielten eine entscheidende Rolle "für die neuronale Entwicklung und gelten daher als Kandidatengene für verschiedene neuropsychiatrische Eigenschaften, aber auch als potenziell relevant für die sexuelle Orientierung", schreiben die Forscher in den "Scientific Reports".
Homosexualität ist auch ein biologisches Phänomen
Hinweise auf eine biologische Basis der Homosexualität lieferten beispielsweise Vergleiche der Gehirnstruktur im Jahr 2007. Dabei zeigte sich, dass diese bei lesbische Frauen eher der von heterosexuellen Männern als der von heterosexuellen Frauen entsprach. Das werteten die Forscher als weiteren Beleg für «den prägenden Einfluss vorgeburtlich wirkender Hormone auf die Gehirndifferenzierung und damit auf die Entwicklung der sexuellen Orientierung bei Frauen».
Weiter haben Zwillingsstudien gezeigt, dass es neben psychologischen Aspekten und Umwelteinflüssen auch eine erhebliche erbliche Komponente gibt. Zu diesem Schluss kamen Forscher des schwedischen Karolinska Instituts und der Queen Mary Universität in London im Jahr 2008.
Der zweite Abschnitt befindet sich auf dem Chromosom 14. Es handelt sich dabei um einen sogenannten TSHR-Rezeptor, der mit der Funktionsweise der Schilddrüse zu tun hat.
Offene Fragen
Spannend daran ist, dass es eine Verbindung zwischen Schilddrüsenstörungen und Homosexualität zu geben scheint, wie eine Studie dänischer Forscher von 2014 zeigt. Demnach erkranken homosexuelle möglicherweise häufiger an Morbus Basedow (siehe Box 2) als heterosexuelle Männer.
Trotz dieser Erkenntnisse weisen die Forscher darauf hin, dass die aufgeführten Zusammenhänge noch sehr spekulativ seien. Vor allem, da es sich nur um eine kleine Probandengruppe gehandelt habe. Nun sollen umfangreichere Studien folgen. (Red)