Auch wenn eine Tierart noch so gut erforscht sein möge, schafft sie es doch noch immer uns zu überraschen. Forscher staunen gerade über ein eher unübliches Verhalten eines Buckelwals, der mindestens 13.000 Kilometer zurückgelegt haben muss. Zwei Theorien kämen infrage, weshalb er so eine Rekordstrecke auf sich genommen hat.
Gegenüber des Fachjournals "Royal Society Open Science" betonten die Wissenschaftler, dass der Buckelwal vom Pazifik vor Kolumbien bis in den Indischen Ozean vor Sansibar schwamm. Seine Reise dauerte fünf Jahre und obwohl Buckelwale zwar die längsten Migrationsrouten aller Säugetiere haben, ist diese Distanz ein neuer Rekord.
Laut den Forschern gäbe es nur zwei Gründe, weshalb ein Buckelwal-Bulle solch eine Odyssee auf sich nehmen würde: die Liebe, oder Futter. Da diese Walart generell – wenn auch nicht quer über den Globus – von ihren kühleren Nahrungsgebieten in tropische Brutgebiete pendeln, ist die Vermutung naheliegend, dass auch 13.000 Kilometer aufgrund Hunger oder Paarungswille zurückgelegt wurden.
Durch den Klimawandel und den bereits sehr ausgedünnten Krill, die Hauptnahrungsquelle der Bartenwale, sind die Tiere gezwungen weitere Strecken, als bisher auf sich zu nehmen, um sich satt zu fressen. Optimistischer wäre jedoch die andere Theorie, dass der Bulle einfach auf der Suche nach einer neuen Partnerin ist und sich die Chance in fremden Gefilden, für ihn verbessert. Da die Artenschutzabkommen weltweit für eine langsame Erholung der Buckelwal-Population geführt haben, könnte es gut sein, dass sie neue Plätze für ihre Fortpflanzung erkunden wollen.