Wirtschaft

Lidl streicht die Mehrwertsteuer auf wichtige Produkte

Ab sofort wird der Diskonter Lidl bei 100 Grundnahrungsmittel die Mehrwertsteuer "streichen" und auch die Preise für seine Kunden entsprechend senken.

Roman Palman
LIDL prescht vor, streicht die Mehrwertsteuer auf 100 Produkte für einen Monat.
LIDL prescht vor, streicht die Mehrwertsteuer auf 100 Produkte für einen Monat.
Lidl Österreich

Supermarkt-Revolution in Österreich? Lidl richtet sich mit einer neuen Kunden-Aktion direkt an die Regierung. Die Supermarkt-Kette fordert als kurzfristige Maßnahme gegen die hohe Inflation die temporäre Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel – und prescht damit nun selbst vor.

"Ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel würden wir selbstverständlich sofort und vollumfänglich weitergeben! Dies wäre jedenfalls eine Maßnahme, die ohne allzu große laufende administrative Aufwände schnell umgesetzt werden kann. Wir sind bereit", so Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung Lidl Österreich, in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung.

Um ein Zeichen zu setzen, senkt Lidl ab sofort (28. September) bis Ende Oktober bei 100 Produkten die Preise um den entsprechenden Steuersatz! Damit werden nach Unternehmensangeben unter anderem die bedeutendsten Lebensmittel wie beispielsweise Semmeln, Butter, Bananen, Milch, Faschiertes, Mehl, Zucker, Öl usw. um 10 bzw. 20 Prozent günstiger.

"In Summe übernimmt Lidl Österreich damit Kosten in Millionenhöhe. Geld, das sich die Kunden sparen", rechnet der Diskonter vor.

"Mr. Billa" will permanente Steuersenkung

Die Debatte um die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel bzw. eine Streichung derselben als Maßnahme gegen die enorme Teuerung tobt schon seit Monaten in Österreich. "Auch uns ärgert die Inflation sehr", sagte REWE-Österreich-Chef Marcel Haraszti schon Mitte Juli in der ZIB2 im ORF.

Dass hierzulande die Preise höher als im benachbarten Deutschland seien, erklärte er mit der höheren Dichte an Lebensmittelgeschäften. Gerechnet auf die Einwohner gebe es in Österreich doppelt so viele Supermärkte wie in Deutschland. Dazu kommen höhere Logisitikausgaben und Lohnnebenkosten.

Auch Haraszti plädierte für permanente Herabsetzung der Mehrwertsteuer von Grundnahrungsmittel auf sieben Prozent. Das entspreche dem Satz in Deutschland und würde einkommensschwächere Haushalte entlasten, war sich der Manager sicher. Und wer garantiere, dass dies an die Kunden weitergegeben werde? "Wir", so Haraszti damals.

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