Oberösterreich

Hier darfst du derzeit kein Leitungswasser trinken

In einer Gemeinde in OÖ wurde bei Grundwasser-Proben eine Belastung mit Chemikalien festgestellt. Die Ursache ist weiterhin unklar.

Johannes Rausch
Bei Grundwasser-Proben in Leonding wurde eine Belastung mit einer Industriechemikalie gefunden.
Bei Grundwasser-Proben in Leonding wurde eine Belastung mit einer Industriechemikalie gefunden.
iStock, Stadt Leonding

Aus etwa 50 Hausbrunnen dürfen die Einwohner von Leonding (Bez. Linz-Land) derzeit kein Wasser trinken oder zum Kochen verwenden. Bei Kontrollen an zwei Mess-Stellen wurden PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) im Grundwasser entdeckt. PFAS sind unterschiedliche Substanzgruppen.

PFAS haben wasser- und fettabweisende Eigenschaften. Sie werden in verschiedenen Produkten verwendet, unter anderem für wasserabweisende Kleidung oder Schuhe.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) stufte die Industriechemikalien als problematisch ein. Laut Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ) wurden die Bewohner noch einen Tag vor Weihnachten in Flugblättern darüber informiert. Darin wird erklärt, dass man derzeit zum Trinken und Kochen Mineralwasser verwenden solle. An Alternativen werde intensiv gearbeitet.

Neben Leonding sollen auch die Ortschaften Staudach und möglicherweise auch Jetzing und Felling betroffen sein, weitere Bereiche auf dem Harter Plateau.

Ursache noch nicht geklärt

Die Frage nach der Ursache ist bis jetzt noch ungeklärt. Eine Möglichkeit könnte laut Daniela König, Leitern der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Oberösterreich, der Flughafen in Hörsching sein: "Die können auch gar nichts dafür, das hängt mit Feuerlöschübungen aus der Vergangenheit zusammen", sagt König gegenüber dem ORF.

Momentan werden neue Proben aus dem Gebiet zwischen den Stadtteilen Staudach und St. Isidor untersucht. Laut König könnten die Kontrollen auf Wassergenossenschaften und auf Hausbrunnen außerhalb der Grenzen von Leonding ausgeweitet werden.

"Mittlerweile sind diese Mittel auch in Feuerlöschern verboten. Damals seien die Löschübungen sehr großflächig ausgeübt worden", laut König sei das vorgeschrieben gewesen.

Die Einwohner von Leonding können sich bei der Feuerwehr im Leondinger Stadtteil Hart frisches Trinkwasser abholen: Von 7 bis 9 Uhr und von 17 bis 19 Uhr wird das Trinkwasser täglich ausgegeben.
Kanister und Flaschen müsse man laut Naderer-Jelinek aber selbst mitbringen. Von den Verunreinigungen sei die öffentliche Wasserversorgung allerdings nicht betroffen, sie versorgt die Gemeinde zu fast 100 Prozent.

Laut dem Land sei man noch völlig am Beginn der Ursachenforschung. Weitere Untersuchungen werden momentan durch die AGES durchgeführt.

Erstmals heuer wurde das Grundwasser in Oberösterreich auf PFAS-Belastungen analysiert, konkret an 279 Mess-Stellen. Davon waren nur die Proben aus zwei Standorten in Leonding auffällig.

Giftige Chemikalien in Kleidung

Eine neue Untersuchung von Greenpeace berichtet alarmierende Zahlen: In 47 Teilen des beliebten asiatischen Händlers Shein befanden sich teils große Mengen gesundheitsschädigender Schwermetalle.

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