Österreich
Anklage gegen Polizisten, die Frau geschubst hatten
Der Fall von zwei jungen steirischen Beamten, die bei einem Einsatz in Leoben eine Frau (47) umgestoßen hatten, zieht noch ein Jahr später Kreise.
Im Mai 2017 hatte sich der Vorfall zugetragen: Polizeibeamte wurden zu einem Einsatz in ein Lokal in die steirische Stadt Leoben gerufen. Nachdem sie die Angelegenheit bereits erledigt hatten, mischte sich plötzlich eine 47-jährige – amtsbekannte und mehrfach vorbestrafte – Frau ein. Die Frau und einer der Polizisten gerieten in eine Auseinandersetzung. Sie dachte eigenen Aussagen zufolge, dass der Polizist angetrunken war, deshalb hatte sie ihn angesprochen.
Die Beamten verließen das Lokal, die 47-Jährige folge ihnen. Draußen am Leobener Hauptplatz dann die "Schubs-Attacke": Einer der Beamten soll die Frau niedergestoßen haben. Sie blieb verletzt am Boden liegen. Die Polizisten gingen ohne Hilfeleistung weiter. Erst später kamen sie wieder zurück, informierten die Rettung.
Ein Video von dem Vorfall machte schon im Vorjahr die Runde und sorgte für widersprüchliche Debatten. Es bestand der Verdacht auf Körperverletzung unter Ausnutzung einer Amtsstellung sowie unterlassene Hilfeleistung.
Von Anklage überrascht
Während die beschuldigten Beamten und Kollegen davon überzeugt sind, nichts Falsches getan zu haben und behaupten, die Frau habe ihre Bewusstlosigkeit nur vorgetäuscht, beurteilt die Betroffene – und offenbar nun auch die Staatsanwaltschaft – die Angelegenheit anders. Wie die "Krone" berichtet, wurde u.a. wegen Körperverletzung Anklage erhoben.
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Der Anwalt der in den Fall verwickelten Exekutivbeamten kann das nicht nachvollziehen. Für ihn sei der Angriff gegen die Frau völlig legitim gewesen, immerhin habe sie "mehrfach, trotz Ermahnungen, in die persönliche Sicherheitszone der Polizisten eingegriffen."
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(red)