Comeback im Rampenlicht
Lena Schilling spendet jedes sechste Abgeordnetengehalt
Ehrliches Engagement oder PR-Aktion? Die Grüne EU-Parlamentarierin Lena Schilling will jährlich 20.000 Euro von ihrem Gehalt spenden.
Monatelang hat man so gut wie nichts von ihr gehört – nun tritt sie samt neuer Pressesprecherin wieder an die Öffentlichkeit. Die einstige Grüne Skandal-Politikerin will mit einer Spendenansage die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
20.000 Euro pro Jahr als Spende an Aktivisten
Lena Schilling werde demnach "jedes sechste Gehalt abgeben, also halbjährlich ein Brutto-Monatsgehalt (10.000 Euro)", erklärt ihre neue Sprecherin Stefanie Wehlend gegenüber "Heute".
3.000 Euro davon sollen dem grünen Bürgerinitiativenverein zugutekommen. "Mit den restlichen 7.000 Euro sollen halbjährlich Aktivisten unterstützt werden", so Wehlend.
Geld für Menschenrechtler und NGO
Die erste Spende geht demnach an den Anwärter des europäischen Menschenrechtspreises, Gubad Ibadoghlu sowie an Global Witness – eine NGO, die "die Verbindung zwischen der Rohstoff-Ausbeutung, Konflikten, Armut, Korruption und Missachtung von Menschenrechten aufbrechen" will.
Anti-Korruptionskämpfer aus Aserbaidschan
Ibadoghlu ist Wissenschaftler, Anti-Korruptions-Kämpfer und Kritiker der Öl-Industrie. Er befindet sich derzeit in Aserbaidschan unter Hausarrest. "Er deckte Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden auf, die durch das korrupte Regime Aserbaidschans verursacht werden", heißt es.
Tochter kämpft für Freilassung ihres Vaters
Zhala Bayramova, die Tochter von Ibadoghlu, setzt sich für die Freilassung ihres seit April 2024 inhaftierten Vaters ein: "Mein Vater wurde für seine Kritik an der Öl- und Gasindustrie eingesperrt – und hat trotz einer dringend notwendigen Herzoperation keinen Zugang zu medizinischer Versorgung."
"Das Regime in Aserbaidschan unterdrückt kritische Zivilgesellschaft und hat mehr als 300 Personen als politische Gefangene inhaftiert", ergänzt Bayramova.
Kampf für Klimagerechtigkeit
Lena Schilling fordert nun die Freilassung von Ibadoghlu: „Der Kampf für Klimagerechtigkeit ist kein Verbrechen. Weltweit werden Aktivisten unter massiven Druck gesetzt. Jene, die für unsere Umwelt und soziale Gerechtigkeit kämpfen, werden unterdrückt und teilweise politisch verfolgt."
„Der Kampf für Klimagerechtigkeit ist kein Verbrechen.“
Klare EU-Klimaziele gefordert
"Ich werde weiterhin mit jenen zusammenarbeiten, denen viel zu oft nicht zugehört wird. Hier wird mit wenigen Ressourcen so viel geleistet, deshalb möchte ich Zhala und ihren Vater sowie die NGO Global Witness auch finanziell unterstützen", sagt die Politikerin.
Wir dürfen nicht vergessen: Unsere Abhängigkeit von Gas und Öl zerstört das Leben von Menschen in den Förderländern. Deshalb setze ich mich bei den Verhandlungen COP-Resolution mit Nachdruck für klare EU-Klimaziele ein.“
Auf den Punkt gebracht
- Die Grüne EU-Parlamentarierin Lena Schilling kündigt an, jährlich 20.000 Euro ihres Gehalts an Aktivisten und NGOs zu spenden, um ihre Unterstützung für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit zu demonstrieren
- Nach einer längeren Abwesenheit aus der Öffentlichkeit tritt sie nun mit dieser Spendenaktion wieder ins Rampenlicht und fordert unter anderem die Freilassung des in Aserbaidschan inhaftierten Menschenrechtlers Gubad Ibadoghlu