Exklusives Video von COP29

Lena Schilling kämpft in Baku für politische Gefangene

Die einstige Skandal-Politikerin und nunmehrige EU-Abgeordnete Schilling fordert bei der COP29 in Baku die Freilassung inhaftierter Bürgerrechtler.

Bernd Watzka
Lena Schilling kämpft in Baku für politische Gefangene
EU-Parlamentarierin Lena Schilling kämpft bei der COP im autokratischen Aserbaidschan für Häftlinge.
Büro Schilling

Der aserbaidschanische Machthaber Ilham Aliyev steht erneut in der Kritik: Lena Schilling, Klimaaktivistin und jüngste Abgeordnete des EU-Parlaments, bat die Regierung in Baku um ein Treffen mit politischen Gefangenen bei der Klimakonferenz.

Wenig überraschend: Das briefliche Ansuchen, das auch von elf weiteren EU-Abgeordneten unterschrieben wurde, sei von der aserbaidschanischen Regierung nicht beantwortet worden, heißt es von Schilling.

Schilling will Freilassung politischer Gefangener

Es sei "bedauerlich, dass Aserbaidschan unserem Ersuchen nach einem Treffen mit Nargiz Absalamova, Gubad Ibadoghlu und Anar Mammadli" nicht nachgekommen ist. "Diese Menschen haben sich für Klimagerechtigkeit und gegen Repression eingesetzt", so Schilling.

Recht auf friedliche Proteste

Politiker und Klima-Aktivisten müssten die "internationale Aufmerksamkeit für Klimagerechtigkeit und das Recht auf friedliche Proteste" aufrechterhalten – nicht nur während der Klimakonferenz, sondern auch danach, forderte die EU-Abgeordnete.

Die Freilassung aller politischen Gefangenen müsse, so Lena Schillings Forderung, auf der "internationalen Agenda" bleiben.

Als Klimaaktivistin berührt mich das Schicksal politischer Gefangener zutiefst.
Lena Schilling
EU-Parlamentarierin

Menschen für ihren Einsatz inhaftiert

"Gemeinsam mit Millionen von Menschen weltweit bin ich für Klimagerechtigkeit eingetreten. Umso erschütternder ist es, dass Menschen hier Gefahr laufen, für diesen Einsatz inhaftiert zu werden. Als Klimaaktivistin berührt mich ihr Schicksal zutiefst", sagt Schilling.

300 politische Gefangene in Aserbaidschan

Die Zahlen sind alarmierend: Derzeit befinden sich laut Amnesty International rund 300 Menschen in Aserbaidschan in politischer Gefangenschaft. Hier drei der prominentesten Inhaftierten:

  1. 1

    Gubad Ibadoghlu

    Akademiker, Anti-Korruptions-Kämpfer und Kritiker der Öl- und Gasindustrie, befindet sich derzeit in Aserbaidschan unter Hausarrest. Er deckte Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden auf.
  2. 2

    Anar Mammadli

    Demokratie- und Umweltaktivist. Sein Fall wurde vor kurzem auch von den Vereinten Nationen angesprochen – ein klares Beispiel für die Repressalien gegen die Forderungen nach Umweltgerechtigkeit.
  3. 3

    Nargiz Absalamova

    Journalistin, die über Proteste gegen eine Goldmine berichtete. Sie ist 26 Jahre alt, eine der jüngsten politischen Gefangenen, ihr drohen bis zu 12 Jahre Haft.

Keine Fortschritte bei COP29 in Sicht

Die Staaten, die in Aserbaidschan über eine neue globale Finanzregelung zur Bewältigung der Klimakrise beraten, müssten "die Theatralik lassen" und sich ernsthafteren Angelegenheiten zuwenden, forderten die Vereinten Nationen.

Der Gipfel läuft bereits in der zweiten (und letzten) Woche, ohne dass eine Einigung in der Schlüsselfrage in Sicht wäre – nämlich wie den Entwicklungsländern jährlich Gelder in der Höhe von einer Billion Euro zugutekommen sollen.

Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort Heute For Future ist die aktuell meistgelesene Story "Hitze, Fluten, Moskitos – DAS ist Wiens Klimazukunft!". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "Historische Gemälde warnen vor aktueller Klimakrise". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

Auf den Punkt gebracht

  • Lena Schilling, EU-Abgeordnete und Klimaaktivistin, fordert bei der COP29 in Baku die Freilassung politischer Gefangener in Aserbaidschan und kritisiert die Regierung von Ilham Aliyev
  • Trotz eines von mehreren EU-Abgeordneten unterzeichneten Briefes blieb die aserbaidschanische Regierung eine Antwort schuldig, während Schilling betont, dass die internationale Aufmerksamkeit für Klimagerechtigkeit und das Recht auf friedliche Proteste aufrechterhalten werden müsse
bw
Akt.