Tierische Killer

"Leider nicht" – Speisekarten werden immer dünner

Die italienischen Gastronomen sind der Verzweiflung nahe, denn die Blaukrabben fressen die Adria komplett leer.

Heute Tierisch
"Leider nicht" – Speisekarten werden immer dünner
Die Blaukrabbe ist ein gefräßiges Tierchen.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Muscheln aller Art und generell Meeresfrüchte gehören für viele Touristen in den mediterranen Ländern des Mittelmeers zum Urlaub einfach dazu. Umso schlimmer trifft es nun die Gastronomen, wenn sie ihre Gäste täglich enttäuschen müssen und sich die Speisekarte immer mehr ausdünnt. Der Grund für das sinkende Angebot sind in Italien die Blaukrabben, die die Adria leer schmausen.

80 Prozent Einbruch

Mehr als 3.000 Fischereibetriebe sind am Limit und wissen nicht mehr wie es weiter gehen soll, denn das Muschel-Geschäft in der Gegend von Rom ist sogar um 80 Prozent eingebrochen. Vor allem Venus- und Miesmuscheln verbuchen einen utopischen Anstieg der Preise und werden immer seltener für die typisch italienischen Gerichte.

Umsatteln

Gegenüber lokaler Tageszeitungen gaben einige Fischer zu, dass es wohl jetzt 2024 mit ihrem Berufsstand als Muschelfischer vorbei sein würde. Auch wenn einige bereits 25 Jahre den Arbeitsplatz auf einem Boot haben, so verdienen sie bereits seit mehreren Monaten, manchmal sogar über einem Jahr, gar nichts mehr. Man spricht bereits von Schäden mehrerer 100 Millionen Euro auf dem Fischereisektor – nur durch die Blaukrabbe.

Wo kommt sie her?

Die Blaukrabbe wurde eigentlich aus den USA eingeschleppt und fühlt sich durch die angenehmen Wassertemperaturen, verursacht durch den Klimawandel, in der Adria so richtig wohl. Hier hat sie auch keine natürlichen Feinde und vermehrt sich rasant. Leider zerstört sie durch ihren großen Appetit ganze Muschelzuchtanlagen und frisst tatsächlich alles, was für "Frutti di Mare" oder "Zuppa di cozze" notwendig wäre.

Folgende Tiere kannst du in Italien treffen:

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    In der Toskana, Rom und in Sizilien leben heute Stachelschweine.
    In der Toskana, Rom und in Sizilien leben heute Stachelschweine.
    Getty Images/iStockphoto

    Experten gehen davon aus, dass die Krabbe nicht nur für die Fischerei ein riesiges Problem bleibt, sondern das gesamte Ökosystem des Mittelmeeres gefährdet. Man rät dazu, vermehrt auch die Blaukrabbe auf die Speisekarte zu schreiben, denn sie soll sehr schmackhaft und auch für die Gastronomie leicht zu verwerten sein. Leider ist die Population der Blaukrabbe so hoch, dass die Stückpreise in den Keller rasseln und auch hier die Fischer nichts verdienen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Blaukrabben fressen die Muscheln in der Adria auf, was zu einem dramatischen Rückgang der Meeresfrüchte auf den Speisekarten der italienischen Restaurants führt
    • Die Fischereibetriebe sind am Limit und viele Fischer müssen sich nach neuen Berufsmöglichkeiten umsehen, da die Blaukrabben das Muschelgeschäft um 80 Prozent eingebrochen haben
    • Die eingeschleppten Blaukrabben vermehren sich rasant in der Adria und bedrohen nicht nur die Fischerei, sondern auch das gesamte Ökosystem des Mittelmeeres
    red
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