30 Grad im Mittelmeer
Quallen, Algen – wegen Hitze kippt jetzt die Adria
In der Adria werden aktuell Rekordtemperaturen gemessen. Das hat auch negative Auswirkungen für die Wasserqualität. Algen und Quallen sind die Folge.
Die enorme Hitze der vergangenen Tage setzte nun auch der Adria wieder deutlich zu. Die Wassertemperatur der nördlichen Adria kletterte zuletzt auf über 30 Grad Celsius. Italienische Wissenschaftler warnen deshalb vor einer regelrechten "Tropikalisierung" des Mittelmeers.
Ein weiteres Indiz für die klimatischen Änderungen, die das Mittelmeer belasten würden, seien auch immer häufiger auftretende Quallen-Invasionen. Das erklärten die Forscher gegenüber der italienischen Zeitung "La Repubblica". Meeresbiologe Roberto Danovaro betont gegenüber dem Blatt: "Die Adria hat Temperaturen wie die Malediven erreicht, ohne jedoch seine Farben zu haben".
Großes Problem für Fischer
Es habe sich laut Angaben des Fischerbands Confcooperative Fedagripesca in den vergangenen Tagen auch das Problem des sogenannten Algenschleims deutlich verschärft. Der Verband fordert von den zuständigen Stellen nun Hilfe vor allem für die Fischer mit kleinen Booten, die wegen des Schleims nicht mehr zum Fischen fahren könnten.
Erst vor wenigen Tagen wurde in Dubrovnik (Kroatien) ein neuer Rekord für die Meerestemperatur erreicht. Das Staatliche Meteorologische Institut (DHMZ) maß am 15. Juli eine Meerestemperatur von 29,7 Grad Celsius. Damit wurde der bisherige kroatische Rekord von 29,5 Grad im Meer nahe der Insel Rab aus dem Jahr 2015 übertroffen.
Immer mehr Quallensichtungen
Ende April bot sich den Urlaubern und Bewohnern in dem mallorquinischen Hafenort Portopetro ein ungewöhnlicher Anblick: Über Nacht waren Tausende Quallen angespült worden, die den Strand blau färbten.
Bei den Tierchen handle es sich um Segelquallen, berichtet die lokale Zeitung "Diario de Mallorca". Diese Art der Nesseltiere wird acht bis zehn Zentimeter groß. Ihren Namen verdanken sie ihrem segelförmigen Körper. Charakteristisch ist ihre leuchtend blaue Farbe. Sie bewegen sich in Kolonien vor allem im Mittelmeer und werden von Strömungen gelegentlich an die Küsten getragen. Ihren Namen verdanken Sie ihrer spitzen Körperform, die an ein Segel erinnert.