Gesundheit

"Leider ist dies nach wie vor so" – Rauch macht Ansage

"Seit den 80er Jahren führt AIDS zu Diskriminierung von einzelnen Personengruppen", erklärt Minister Rauch und richtet einen Appell an die Menschen.

Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Der 1. Dezember steht international im Zeichen des Kampfes gegen HIV und AIDS und soll Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund einer Infektion bzw. Erkrankung entgegenwirken. Er soll aber vor allem auch an all jene erinnern, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind. "Seit den 80er Jahren führt AIDS zu einer Stigmatisierung und Diskriminierung von einzelnen Personengruppen. Leider ist dies nach wie vor so. Lasst uns daher zusammen auch weiterhin gegen Stigmatisierung und Diskriminierung arbeiten", appelliert Gesundheitsminister Johannes Rauch. "Das erfordert offene Kommunikation, mehr Aufklärung zu sicheren Verhütungsmitteln, ein niederschwelliges Testangebot sowie gute Versorgung bei Infektionen."

AIDS ist die Folge einer Infektion mit HIV, wobei es unbehandelt im Endstadium der HIV-Infektion zur Zerstörung des körpereigenen Immunsystems kommt. In Österreich werden jährlich 300 bis 400 HIV-Infektionen neu diagnostiziert. Zwar ist eine HIV-Infektion nicht heilbar, allerdings haben HIV-positive Menschen die gleiche Lebenserwartung wie die Gesamtbevölkerung, wenn die HIV-Infektion rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Vor allem durch die Pionierarbeit der LGBTIQ+-Bewegungen der 80er und 90er Jahre sowie den heute weiterhin unermüdlichen Bemühungen von LGBTIQ+-Aktivisten und Organisationen ist eine HIV-Infektion mittlerweile eine beherrschbare chronische Erkrankung geworden.

Die wirksamsten Instrumente im Kampf gegen HIV und AIDS sind Prävention und Informationen im Rahmen von Zielgruppen- und bedarfsorientierter Vorsorgearbeit. Dies umfasst Beratungen und Testungen (mit gezielten Testaktionen). "Es ist wichtig, seinen Status zu kennen – für die eigene Gesundheit, aber auch für die Gesundheit von Sexualpartnern. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man sich testen lässt. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man sich um die eigene Gesundheit kümmert und medizinische bzw. psychologische Beratung und Betreuung in Anspruch nimmt. Gemeinsam können wir Übertragungsketten stoppen und unser globales Ziel – AIDS bis 2030 zu beenden – erreichen", betont Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Ministerium fördert sieben AIDS-Hilfen Österreichs

HIV-Tests werden kostenlos und anonym bei den AIDS-Hilfen Österreichs angeboten. Diese bestehen in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Wien. Zusätzlich sind Testungen ebenso bei praktischen Ärzten möglich. "Bei allen AIDS-Hilfen Österreichs wird unfassbar wichtige Präventionsarbeit geleistet. Sie tragen aktiv dazu bei, Stigmata abzubauen und gegen Diskriminierung zu bekämpfen. Zusammen leisten sie jeden Tag Großartiges für die sexuelle Gesundheit von so vielen Menschen. "Ich möchte mich daher bei allen Angestellten und Freiwilligen für ihr großes Engagement herzlich bedanken", so Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Außerdem gibt es die Möglichkeit der HIV-Selbsttests, die rezeptfrei in der Apotheke (ca. 30 Euro) erhältlich sind. Ein positives Ergebnis mit dem Selbsttest bedeutet aber nicht zwingend eine positive HIV-Diagnose – hier ist eine Verifizierung mittels eines Labortests notwendig.

Ein wichtiger zu beachtender Aspekt beim Testen ist, dass HIV nicht isoliert, sondern in Zusammenhang mit anderen STIs (Sexually Transmitted Infection) zu betrachten ist. Daher ist ein umfassendes STI-Screening bei Verdacht auf eine HIV-Infektion ratsam.

Aktuelle Situation

Im ersten COVID-19-Pandemiejahr 2020 sank die Zahl neu gemeldeter HIV-Diagnosen national wie international im Vergleich zu den Vorjahren deutlich. Im Jahr 2021 verzeichneten viele Länder – darunter auch Österreich – einen Anstieg an HIV-Diagnosen im Gegensatz zum Vorjahr. Trotzdem sanken die HIV-Diagnosen in der Europäischen Region der WHO 2021 insgesamt um 24 Prozent verglichen mit 2019.

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