Österreich
Lehrer will Covid als Berufskrankheit anerkennen lassen
Ein Wiener Lehrer macht sich nach einem schweren Verlauf dafür stark, dass Corona als Berufskrankheit anerkannt wird – bisher blitzte er ab.
Christoph Träumer unterrichtet an einer Wiener Mittelschule. Vor einem Jahr erkrankte der Lehrer schwer an Covid, er hatte zwei Wochen lang sehr hohes Fieber und musste in Spital. Zwei Monate danach fielen dem 36-Jährigen die Haare aus.
"Als ich erkrankte, war ich nirgendwo anders, außer in der Schule. Ich kann nicht beweisen, dass ich mich dort angesteckt habe, aber es ist sehr wahrscheinlich. Damals hieß es ja noch, Kinder seien nicht so ansteckend", blickt er im "Heute"-Gespräch zurück. "Wir mussten ewig auf Masken warten. Es gab auch keine Luftreiniger." An seinem neuen Schulstandort hat Träumer nun auf eigene Kosten ein Gerät für die Klasse angeschafft.
Viele Kollegen schwerer betroffen
Er ist bei weitem nicht der einzige Pädagoge, den es erwischte. "Ich habe viele Kollegen, die wesentlich schwerer erkrankt sind, als ich. Einer von ihnen kann gar nicht mehr arbeiten, er musste in Frühpension gehen", schildert er das Wüten der Pandemie an den Schulen.
Deshalb hat Träumer nun bei der AUVA Versicherung einen Antrag gestellt, dass Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt wird. "Es geht mir nicht um die Entschädigung. Ich möchte deutlich machen, dass LehrerInnen während der Pandemie unter großer Gefahr gearbeitet haben – wie Ärzte und Polizisten."
Auf Twitter teilte der Lehrer nun, dass sein Antrag abgelehnt wurde. Enttäuscht fasst er zusammen, was das für ihn bedeutet: "Die vielen LehrerInnen, die sich ohne ausreichende Schutzmaßnahmen möglicherweise in der Schule infiziert haben und an #longcovid leiden, sind somit selber Schuld und bleiben auf den Kosten sitzen."
Das will der Wiener nicht so stehen lassen: "Ich werde sicher Einspruch erheben. Es ist wichtig, hier ein Zeichen zu setzen."