Wien

Wiener Lehrer fotografierte Missbrauchsopfer im Schlaf

Zu den Missbrauchsfällen an einer Wiener Mittelschule kommen immer mehr erschreckende Details ans Licht. Eine Opfer-Anwältin berichtet schockierendes.

Claus Kramsl
Der ehemalige Sportlehrer einer Mittelschule in Wien-Leopoldstadt soll mindestens 25 Kinder zwischen 11 und 14 Jahren missbraucht und von ihnen auch kinderpornografisches Material angefertigt haben. Der Mandant von Anwältin Herta Bauer (hier im Bild) wurde im Schlaf fotografiert.
Der ehemalige Sportlehrer einer Mittelschule in Wien-Leopoldstadt soll mindestens 25 Kinder zwischen 11 und 14 Jahren missbraucht und von ihnen auch kinderpornografisches Material angefertigt haben. Der Mandant von Anwältin Herta Bauer (hier im Bild) wurde im Schlaf fotografiert.
Screenshot: ORF

Mindestens 25 Schüler im Alter zwischen elf und 14 Jahren soll ein Wiener Sportlehrer, der bis 2019 an einer Mittelschule in der Wiener Leopoldstadt unterrichtete, missbraucht und von ihnen auch kinderpornografische Aufnahmen gemacht haben. Wie nun herauskam, soll es auch außerhalb der Schule zu Missbrauchsfällen gekommen sein. Der Mann – er beging 2019 nach einer Hausdurchsuchung bei ihm Selbstmord – war auch Präsident eines Sportvereins und nahm an Feriencamps teil.

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Opfer musste sich auf Fotos identifizieren

Die kinderpornografischen Aufnahmen, die der Pädagoge von seinen Opfern aufgenommen haben soll, passierten offenbar auch ohne das Wissen der Kinder. Herta Bauer, Anwältin eines der Opfer, schildert in der ZIB1: "Er wusste von den Fotos nichts. Er wusste nicht, dass der Beschuldigte diese Fotos von ihm angefertigt hat, weil sie sind offenbar im Schlaf gemacht worden. Und somit ist er erst draufgekommen, als ihn die Polizei eingeladen hat, sich auf diesen Fotos zu identifizieren."

Die Anwältin kritisiert die Aufarbeitung des Falles: "Wir haben jetzt 2022, die Schule weiß es seit 2019. Es passiert seit drei Jahren so gut wie gar nichts", so Bauer zur ZIB1.

Brief an Opfer, Dienstrechtsverfahren

Indes ist die Wiener Bildungsdirektion nun um Aufklärung bemüht, schickte nun rund 1.000 Briefe an ehemalige Schüler und das Lehrpersonal. Darin werden Opfer aufgefordert, sich zu melden und ihnen auch psychologische Hilfe angeboten. Zeitgleich läuft ein Dienstrechtsverfahren. Dabei soll geklärt werden, ob Direktion und Schulaufsicht ihre Dienstpflicht verletzt haben.

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