Legendärer Mercedes für 135 Millionen Euro versteigert

Unglaubliche 135 Millionen Euro erzielte die Sotheby's-Versteigerung des silbernen Sportwagens aus dem Jahr 1955, der von Mercedes -Ingenieur Rudolf Uhlenhaut entworfen und Motor-Kennern als "Uhlenhaut-Coupé" bekannt ist. Von diesem Formel-1-Rennwagen mit Straßenzulassung gibt es nur zwei Exemplare: Angetrieben von einem 302 PS starken Achtzylinder mit drei Litern Hubraum, wurden sie für die Rennsaison 1956 gebaut. Weil sich Mercedes aber 1955 aus dem Motorsport zurückzog, kamen die beiden Zweisitzer nie zum Einsatz und dienten deshalb dem Versuchsleiter Rudolf Uhlenhaut als Dienstwagen. Beide Autos blieben bis zuletzt in Werksbesitz. 

Besonders durch und durch

Dass der Wagen außergewöhnlich ist, zeigt sich schon in seinem Aufbau: Das Gaspedal befindet sich zum Beispiel in der Mitte, nicht rechts. Außerdem befindet sich die Hälfte der Gänge nicht dort, wo man sie erwarten würde. Und es gibt keine Abdeckung über dem Schalthebel, nur blankes Metall. Außerdem bläst der drei-Liter-Achtzylinder aus zwei seitlich montierten Auspuffrohren, die aus den "Kiemen" des SLR austreten. Ummantelt ist der Flitzer mit einer Magnesiumlegierung.

Erlös wird gespendet

Der Verkauf fand am 5. Mai in einer geheimen und höchst ungewöhnlichen Auktion im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart statt. Eingeladen waren nur ausgewählte Sammler und Mercedes-Benz Kunden. Den Zuschlag erhielt der britische Autosammler, Berater und Händler, Simon Kidston, im Auftrag eines namentlich nicht genannten Kunden.

Mercedes-Benz möchte den Erlös spenden, um einen Fonds für Stipendien und Bildungsforschung in den Bereichen Umwelt und Dekarbonisierung einzurichten. Vor dem Verkauf war das teuerste versteigerte Auto ein Ferrari 250 GTO von 1962, der 2018 für 48,5 Millionen Dollar versteigert wurde . Ein 1963er Ferrari GTO wurde 2018 privat für 70 Millionen Dollar verkauft.