Welt
Lebensmittelvergiftung – Bub stirbt im Ägypten-Urlaub
Die Ferien einer Familie aus Italien endeten in einem Albtraum: Ein kleiner Bub starb in Scharm El-Scheich an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.
Die Reise nach Ägypten wurde für Familie Mirabile aus Palermo, Sizilien, zum Albtraum: Der sechsjährige Andrea starb an einer Lebensmittelvergiftung im Badeort Scharm El-Scheich, sein Vater Antonio befindet sich in kritischem Zustand.
Die Familie wollte eigentlich zwei Wochen am Roten Meer ihre Sommerferien verbringen, dann erkrankte plötzlich der kleine Andrea. "Mein Neffe musste sich die ganze Zeit übergeben, er verstarb innerhalb von 36 Stunden", sagt Roberto Manosperti, der Bruder der 35-jährigen Mutter des Buben, zum Portal "Giornale di Sicilia". Die im vierten Monat schwangere Rosalia Manosperti befindet sich noch in Ägypten. Auch sie hat leichte Symptome einer Lebensmittelvergiftung und liegt im Spital.
Andrea starb vor der Ankunft im Spital
Als es Andrea schlechter und schlechter ging, suchte Familie Mirabile eine nahe gelegene Arztpraxis auf. "Dort gaben sie ihm einen Tropf mit Kochsalzlösung und drei Tabletten zur Behandlung von Lebensmittelvergiftungen. Dann gingen die drei zurück ins Hotel", erzählt Roberto Manosperti weiter. Die Symptome verschwanden aber nicht. Andrea und sein Vater übergaben sich weiterhin, auch am Samstagmorgen. Also rief seine Schwester den Arzt erneut. Sie sollten am Nachmittag wieder vorbeikommen, riet ihr der Mediziner.
Inzwischen hatte sich Andreas Zustand so sehr verschlechtert, dass die Mutter eine Ambulanz rufen musste. Im Spital wurde ihr Sohn über eine Stunde wiederbelebt. "Die Ärzte beim Notfall konnten aber nichts mehr tun", sagt der Mann. Der Vater des Kindes war zu diesem Zeitpunkt bewusstlos, mit den Symptomen eines beginnenden Nierenversagens. Die Ärzte stellten zudem fest, dass Antonio Mirabile Atemproblemen hatte.
Mutter will sofort zurück nach Italien
Die ägyptische Justiz hat nun eine Untersuchung zum Tod des kleinen Andrea eingeleitet und eine Autopsie der Leiche des Kindes angeordnet. "Aber man hat uns gesagt, dass es Monate dauern wird, bis die Ergebnisse vorliegen", sagt Manosperti.
Seine Schwester sei "verzweifelt". Dank der Intervention des italienischen Außenministeriums sei es dem Mann gelungen, die schwangere Rosalia im Spital zu behalten. "Wir haben Angst, sie allein zu lassen".
Derzeit versuchen die Angehörigen in Italien, dass die Versicherungsgesellschaft für die 35-Jährige einen Privatflug nach Sizilien chartert. Die Reise dürfte nach Angaben des "Corriere della Sera" mindestens 35.000 Euro kosten.