Österreich

Lebenslang für Liebhaber, der Ehemann hinrichtete

Ein 29-jähriger Grieche und die Ehefrau des Opfers wurden wegen Mordes und Beitragstäterschaft zu langen Haftstrafen verurteilt.

Heute Redaktion
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6. November 2016: Zehn Schüsse fallen, die Polizei findet später eine männliche Leiche neben dem Parkplatz Eiserne Stiege an der Eibergstraße in Söll. Zuerst wird mit einem Raubmord spekuliert, tagelang wird nach Hinweisen gesucht. Dann zwei Festnahmen: die Polizei verdächtigt einen Bekannten des Opfers, einen 29-Jährigen Griechen, und die deutsche Ehefrau des Toten, 32 Jahre alt.

Die Rekonstruktion der Tat ergibt: Der Grieche gab dem Opfer an, ein Paket von Deutschland nach Österreich zustellen zu müssen, ein Vorwand. Das Opfer fuhr mit, an der Eibergstraße wurde eine Pause eingelegt. Dort zog der Grieche laut Anklage eine Pistole, richtete den Mann mit zehn Schüssen in Rücken und Kopf regelrecht hin. Die Leiche wollte er in die Eibergklamm werfen, wo sie vermutlich nie gefunden worden wäre. Sie blieb aber an Bäumen hängen und wurde von einem Lkw-Fahrer gemeldet.

Frau präsentierte neue Version

Zu lebenslanger Haft wurde am Mittwochabend der Grieche wegen Mordes verurteilt, nicht rechtskräftig. Er legte ein Geständnis ab: "Ich habe ihn erschossen. Jede Patrone, die ich abgefeuert habe, stand für einen Übergriff auf seine Tochter und seine Frau." Die Ehefrau, Mutter eines sechsjährigen Kindes und seine Geliebte, habe gesagt, dass man den Mann "aus dem Weg räumen" müsse.

Davon wollte die Ehefrau, die ebenfalls nicht rechtskräftig zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, nichts wissen. "Von einer Tötung war nie die Rede, für mich war klar, dass ich ins Frauenhaus muss", so die 32-Jährige, die den Mordplan "gar nicht glauben" konnte. Sie bekannte sich nicht schuldig. Einzig: Laut Gericht hatte sie damals, als sie als Verdächtige gefasst wurde, ein umfassendes Geständnis abgelegt und nun eine "völlig neue Version" der Vorkommnisse "zurechtgelegt, die zu den Beweisen passt". (red)