Coronavirus
Lebenserwartung in Österreich wegen Corona stark gesunk
In Österreich ist die Lebenserwartung im Verlauf des ersten Pandemiejahres im weltweiten Vergleich stark gesunken. Neuseeland vermeldet einen Zuwachs.
Die Corona-Pandemie führte zu einigen Veränderungen auf der Welt. Eine nun veröffentlichte Studie gibt Aufschluss darüber, wie sich die Gesundheitskrise auf die Lebenserwartung von Bürgerinnen und Bürgern in reichen Staaten ausgewirkt haben soll. Hier der Überblick:
Starker Einbruch in den USA
Steven Woolf von der Virginia Commonwealth University (Medical School) und seine Kollegen haben sich die Sterberaten von Personen in 21 reichen Staaten von 2019 im Vergleich zu 2020 genauer angesehen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem in den USA die Lebenserwartung im ersten Pandemiejahr massiv eingebrochen ist. Wurden den US-Amerikanern vor Ausbruch des Coronavirus noch eine durchschnittliche Lebensdauer von 78,86 Jahren attestiert, so sank dieser Wert 2020 um 1,87 Jahre auf 76,99 Jahre.
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In keinem anderen untersuchten Land ist die Lebenserwartung derart eingebrochen wie in den USA. Im Durchschnitt ist die Lebenserwartung in den erforschten Staaten um 0,58 Jahre gesunken. Die Autoren verweisen jedoch mit Nachdruck darauf, dass "kein Staat eine ähnlich starke Abnahme zeigte wie die USA". Besonders US-Bürgerinnen und Bürger mit hispanischen Wurzeln litten unter Pandemie. Unter ihnen sank die Mortalitätsrate gar um 3,7 Jahre, bei Afroamerikanern um 3,22 Jahre.
In den weiteren untersuchten Ländern schwanken die Zahlen massiv. In Spanien wurde ein Rückgang von 1,43 Jahren gemessen, in England um 1,25 Jahren. Italien, das im Frühjahr 2020 am stärksten von der Pandemie betroffen war, verzeichnete zudem eine Abnahme von 1,18 Jahren – hier wurden die Bürgerinnen und Bürger 2020 durchschnittlich 82,16 Jahre alt.
Auch Österreich ist Teil der Studie. Für die Alpenrepublik wurde ein Rückgang der erwarteten Lebensdauer von 0,77 Jahren auf ein durchschnittliches Alter von 81,14 Jahren registriert. Dabei gibt es auch geschlechterspezifische Unterschiede. Die Lebenserwartung der Österreicherinnen sank um 0,68 Jahre (von 84,20 auf 83,52 Jahre), jene der männlichen Bevölkerung um 0,81 Jahre (von 79,54 Jahre auf 78,73 Jahre).
Österreich schneidet demnach im Vergleich zu den anderen Ländern, die in der Studie analysiert wurden, schlechter ab. So nahm die Lebenserwartung der untersuchten Staaten im Schnitt um 0,58 Jahre ab – bei den Frauen sank sie um exakt ein halbes Jahr, bei den Männern um 0,68 Jahre.
Andere Länder zeigen überraschende Ergebnisse. In einigen Staaten ist die Lebenserwartung im ersten Pandemiejahr demnach sogar angestiegen. So wurden in Neuseeland die Bürgerinnen und Bürger im Schnitt im Jahr 2020 um 0,64 Jahre älter als im Vergleich zu 2019. Auch Südkorea verzeichnete einen Zuwachs von einem viertel Jahr.