Beißender Gestank an Bord
Lebende Schweine zwingen Urlaubsflieger zur Landung
Ziemliche Schweinerei auf einem KLM-Flug von Amsterdam nach Mexiko: Unerträglicher Gestank aus dem Frachtraum machte einen Weiterflug unmöglich.
Damit hat wohl niemand gerechnet: Auf dem KLM-Flug KL685 von Amsterdam nach Mexiko am vergangenen Freitag machte sich schon kurz nach dem Start beißender Gestank breit. Denn der Boeing 787 "Dreamliner" hatte nicht nur 259 menschliche Fluggäste an Bord, sondern auch 100 lebende Schweine im Frachtraum!
Schweinischer Gestank im Cockpit
Zu viel für das Belüftungssystem: Beißender Ammoniakgeruch machte sich breit. Nach sechs Stunden mussten die Piloten um eine Zwischenlandung auf Bermuda bitten, um einmal ordentlich durchlüften zu können – und die Schweine von Bord zu schmeißen.
Die auf den Bahamas ausgeladenen Tiere wurden schließlich zwei Tage später mit einem reinen Frachtflugzeug nach Mexiko weitertransportiert. Die (menschlichen) Passagiere landeten – ebenfalls mit einer deutlichen Verspätung von 30 Stunden – sicher in Mexiko-Stadt, wo sie endlich aufatmen konnten.
Fragwürdige Tiertransporte
Ein Video, das das Entladen der Tiere auf Bermuda zeigen soll, dürfte bei Tierschützern wohl etliche Alarmglocken schrillen lassen: Sie sind gruppenweise eingepfercht in extrem engen Holzkisten. Tierschutzorganisationen fordern bereits seit langem ein Verbot von Lebendtierexporten aus der EU, was nach derzeitiger Gesetzeslage in vielen Fällen erlaubt ist.
Laut VGT werden jährlich 1,5 Milliarden Hühner, 35 Millionen Schweine, 5,3 Millionen Rinder und 5,6 Millionen Schafe und Ziegen unter häufig elendigen Bedingungen in Lastwägen, auf Schiffen und eben auch in Flugzeugen transportiert. Die Schweine gelangen vor allem nach Asien, aber auch über den Atlantik nach Mexiko. Größte Exporteure sind dabei neben Deutschland und Spanien auch die Niederlande.
Große Passagierflugzeuge wie die Boeing 747, aber auch die 787 Dreamliner, sind für den Transport von den Lebendtieren zugelassen, da sie über klimatisierte und ausreichend große Frachträume verfügen.
KLM stoppt Tiertransporte im Dreamliner
KLM hat in einer Reaktion auf den Vorfall nun aber seine unternehmensinternen Richtlinien aktualisiert und wird künftig keine Tiere mehr im Frachtraum des "Dreamliners" mitnehmen, gab das Unternehmen online bekannt.
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Auf den Punkt gebracht
- Auf einem KLM-Flug von Amsterdam nach Mexiko sorgte der beißende Gestank von 100 lebenden Schweinen im Frachtraum für eine unplanmäßige Zwischenlandung auf Bermuda.
- KLM hat daraufhin seine Richtlinien geändert und wird künftig keine Tiere mehr im Frachtraum des "Dreamliners" transportieren.