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"Leben vorbei" – Wiener Biker kassiert 118.500 € Strafe

Das könnte ein neuer Strafenrekord sein! Ein 25-jähriger Wiener raste vor der Polizei davon. Seine Wahnsinnsfahrt soll ihn nun 118.500 Euro kosten. 

Die Strafsumme nach seiner Verfolgungsjagd durch Wien ist enorm: der 25-Jährige soll 118.484,30 Euro zahlen.
Die Strafsumme nach seiner Verfolgungsjagd durch Wien ist enorm: der 25-Jährige soll 118.484,30 Euro zahlen.
Screenshot TikTok

Es klingt unglaublich, ist aber für einen 25-jährigen Wiener knallharte Realität: Für eine Verfolgungsjagd durch mehrere Bezirke kassierte er 62 Anzeigen. Inklusive der Kosten für das Strafverfahren soll der Motorrad-Raser in Summe nun 118.484,30 Euro (!) zahlen. 

Auf der Plattform TikTok gibt sich der Raser betrübt: "Leben vorbei wegen einen Fehler", schreibt er zu einem Foto des Strafbescheids. In den Kommentaren zu seinen Beiträgen findet der Biker regen Zuspruch.

Raser sammelt jetzt Spenden

Viele ärgern sich über vermeintliche Abzocke und stärken ihm den Rücken: "118k is zu viel bruder", "Du schaffst das, bleib stark bro. Viele stehen hinter dir" und "kriegste abbezahlt brudi. bau einfach keine scheisse mehr" ist da etwa zu lesen. Ein einzelner äußert dazu auch eine widerwärtige Fantasie rund um die Frauen der beteiligten Polizisten.

Inzwischen sammelt der beschuldigte Zweirad-Fan auf Anraten eines Fans ("Bruder mach spendenkonto paypal wir müssen zusammen halten inshallah") auch Geld von seinen Unterstützern.

Laut "Kurier" soll der 25-Jährige sein Vergehen wie folgt dargestellt haben: Er habe niemanden gefährdet und die Polizei habe alles erlogen. Die betreffenden Passagen finden sich aber nicht mehr auf seinem TikTok, bei den meisten Beiträgen hat er die Kommentarfunktion deaktiviert. 

Lebensgefährliche Flucht durch Wien

Die Sicht der Exekutive auf den Sachverhalt ist völlig anders: Wie berichtet, hatte sich der 25-Jährige Ende Juli eine lebensgefährliche Verfolgungsjagd mit der Wiener Polizei geliefert.

Er hatte sich einer Anhalte-Aufforderung der Beamten im Bereich der Koppstraße in Ottakring entzogen und war mit halsbrecherischem Tempo Richtung Penzing und Währing davongerast. Erst in Neustift am Walde (Döbling) endete die Fahrt.

Wohl in der Hoffnung, zu Fuß der Polizei entkommen zu können, hatte der junge Mann dort seine Maschine liegengelassen. Seine eigenen Beine konnten ihn aber offensichtlich nicht schnell genug tragen.

Ein Amtsarzt bestätigte bei der Festnahme eine starke Übermüdung, Alkohol- und Drogen-Test verliefen jedoch negativ.

Auf Nachfrage eines Users, wie die Polizei denn überhaupt die ganze Zeit mit seinem PS-starken Bike hatte mithalten können, antwortete er einsilbig: "Helikopter".

Biker zieht gegen Strafe vor Gericht

Seine Aktion hätte jedenfalls schreckliche Folgen für Leib und Leben haben können, nur durch Glück sind keine Unbeteiligen zu Schaden gekommen.

Denn laut Polizei hatten sich Passanten im Bereich des Flötzersteigs und der Linzerstraße auf Zebrastreifen nur durch einen Sprung zur Seite vor einem schrecklichen Unfall retten können. Auch einen Autofahrer hatte die Fahrweise des Wieners zur Notbremsung gezwungen. 

Das letzte Wort ist in diesem Fall jedenfalls noch nicht gesprochen. Die gigantische Strafsumme will der Beschuldigte nun vor Gericht anfechten.

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