Wirtschaft
Laudamotion meldet 550 Arbeiter zur Kündigung an
Die österreichische Fluglinie Laudamotion hat ihre Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Man hofft, dass es nicht so weit kommen wird.
Die 550 Mitarbeiter der Laudamotion wurden beim AMS zur Kündigung gemeldet. Dieser Schritt geschah vorsorglich, ob es zu Kündigungen kommt, ist ungewiss. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, hofft es auf die Zustimmung der Gewerkschaft zur beantragten Kurzarbeit.
Gegenüber der APA gab eine Sprecherin der Fluglinie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die benötigte Zustimmung dazu rechtzeitig erfolgen werde und die Kündigungen nicht schlagend werden. Hintergrund der Fehde ist ein länger schwelender Streit zwischen Laudamotion und dem Betriebsrat des Unternehmens.
95 % der Mitarbeiter akzeptiert Kurzarbeit
Die Fluglinie vertritt die Ansicht, dass der Betriebsrat nicht rechtsgültig zustande gekommen ist und dieser daher nicht das Recht habe die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten. Anders sieht dies die Gewerkschaft, die den Betriebsrat unterstützt und die Kündigung der Betriebsratschefin für unwirksam erachtet.
Unternehmen mit einem Betriebsrat müssen die Kurzarbeit über diesen vereinbaren. Unternehmen ohne Betriebsrat können Kurzarbeit mit ihren Mitarbeitern individuell vereinbaren. Laut Laudamotion-Angaben wurde mit rund 95 Prozent der Belegschaft ein solch individuelles Abkommen geschlossen. Auch die Wirtschaftskammer hat diesen Vereinbarungen bereits zugestimmt. Es fehlt also nur noch das grüne Licht der Gewerkschaft.
Kritik gab es am Freitag von Magnus Brunner, Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Er appellierte an die Laudamotion und ihre irische Mutter Ryanair, die aktuelle Corona-Krise dürfe nicht dazu verwendet werden, hunderte Beschäftigte als Druckmittel einzusetzen. Das sei eine "völlig unangemessene Reaktion", so Brunner.