Wirtschaft
Laudamotion-Basis schließt, 300 verlieren Job
Wie die APA berichtet, schließt der Billigflieger Ryanair die Wiener Basis seiner Tochter Laudamotion am 29. Mai. 300 Angestellte stehen vor dem Jobverlust.
Laudamotion und seine 300 Mitarbeiter stehen vor dem Ende. Die Wiener Basis der österreichischen Ryanair-Tochter wird am 29. Mai geschlossen. Michael O'Leary, der Boss der irischen Airline, hatte zuvor ein Ultimatum gestellt: Entweder die Gewerkschaft akzeptiert drastische Lohnkürzungen für die Belegschaft in Form eines neuen Kollektivvertrags – oder alle müssen sich einen neuen Job suchen.
Am Freitag ist das Ultimatum ausgelaufen, die Gewerkschaft hatte sich im Gegensatz zur Wirtschaftskammer geweigert, den neuen KV zu akzeptieren. Man wolle sich nicht erpressen lassen, sagte Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft Vida. Der neue Vertrag hätte 848 Euro Netto-Einstiegsgehalt für Flugbegleiterinnen vorgesehen. Das ist weniger als die Mindestsicherung in Wien (917 Euro) und noch unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle 2019 von 1.259 Euro im Monat für eine Person.
Attacke auf Regierung
"Lauda bedauert zutiefst den Verlust von mehr als 300 Arbeitsplätzen für die A320-Besatzungen und die Schließung von Laudas A320-Basis in Wien am kommenden Freitag, den 29. Mai", hieß es in einer Stellungnahme seitens des Billigfiegers. "In beschämender Weise hat die Gewerkschaft Vida die Wünsche von über 95 Prozent der Piloten und 70 Prozent der Kabinenbesatzung an Laudas A320-Basis in Wien ignoriert und über 300 gut bezahlte Arbeitsplätze vernichtet."
Man beklagt auch die "Untätigkeit der österreichischen Regierung". Immerhin werde der Lufthansa-Tochter Auistrian Airlines wohl vom Staat unter die Flügel gegriffen. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hielt am Rande einer Pressekonferenz dagegen: "Es ist so, dass die Hilfsmaßnahmen allen zur Verfügung stehe, die antragsberechtigt sind. Alle, die den Antragskriterien entsprechen, können hier auch beantragen und denen wird auch geholfen werden."
Klima- und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne): "Wir haben am Standort Wien und in der Flugindustrie insgesamt durchaus ein Problem mit der Frage von Sozialdumping und schlechten Arbeitsbedingungen. Die Zukunft des Flugverkehrs muss nicht nur klimafreundlich sein, sondern auch fair für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."