Salzburg

Erster Landeschef macht nun Stromabschaltungs-Ansage

Trotz intensiver Vorbereitungen könnten Stromabschaltungen nicht ausgeschlossen werden, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Leo Stempfl
Wilfried Haslauer startet das neue Jahr mit Wahlkampf.
Wilfried Haslauer startet das neue Jahr mit Wahlkampf.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Eines hat Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer anderen Spitzenpolitikern voraus: Die Weihnachtsgeschenke besorgt er selbst, hat sich dafür einen halben Tag freigenommen. Das Kochen übernimmt hingegen seine Frau. "Wenn ich kochen würde, wären das keine so schönen Weihnachten, glaub ich", sagt er den "Salzburger Nachrichten" im Interview.

Nach den Feiertagen wird es im Hause Haslauer wohl recht unvermittelt in die heiße Phase gehen, denn am 23. April wird gewählt. Die derzeitige Regierung aus ÖVP, Grünen und NEOS wackelt, das Bündnis kommt aktuellen Umfragen zufolge nur mehr auf 52 Prozent. Die SPÖ unter David Egger deutete unterdessen an, notfalls auch mit der FPÖ koalieren zu wollen.

Blackout-Gefahr

Haslauer vertraut dabei gegenüber den "SN" ganz auf die Einschätzung der Bevölkerung, urteilen zu können, ob das Land die letzten Jahre gut geführt wurde. "Unser Wahlziel will ich nicht in Prozent ausdrücken, aber es ist natürlich schon so, dass wir klar Nummer eins werden möchten. Und als negative Abgrenzung ist das Ziel, eine Mehrheit von SPÖ und FPÖ durch das Ergebnis nicht zustande kommen zu lassen."

Um dieses Vertrauen der Bevölkerung zu erkämpfen, sorgte das Land Salzburg schon früh für die Energiekrise vor, startete breite Informations- und Vorsorgekampagnen sowie Sparmaßnahmen zum Thema Blackout – "Heute" berichtete. Derzeit sieht die Lage wieder etwas besser aus, so Haslauer, weil auch die französischen Atomkraftwerke wieder zunehmend ans Netz gehen.

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    LH Michael Ludwig (SPÖ) und LH Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am 2. Dezember 2022 im Rahmen einer Landeshauptleute-Konferenz in Wien.
    LH Michael Ludwig (SPÖ) und LH Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am 2. Dezember 2022 im Rahmen einer Landeshauptleute-Konferenz in Wien.
    GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

    Korruptionskiste in Wien

    Grundsätzlich sei er mittlerweile wieder eher zuversichtlich, antwortet er den "Salzburger Nachrichten" auf die Frage nach drohenden Stromabschaltungen. "Aber ausschließen können wir es nicht." Nichtsdestotrotz bereite man sich intensiv darauf vor, wie man im Fall des Falls vorgehen kann.

    Ratlos sei er hingegen in der Frage, warum das Image der Bundesregierung trotz der vielen Unterstützungsmaßnahmen so schlecht sei. Auf Bundesebene kratzt die ÖVP nur an der 20-Prozent-Marke. "Diese ganze Korruptionskiste hat die Marke ÖVP schwer beschädigt. Da haben wir definitiv keinen Rückenwind aus Wien, aber solche Zeiten hat's immer gegeben", resümiert Haslauer. Nehammer mache seinen Job trotzdem gut.

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