Coronavirus

Spital hat keinen Platz für Unfallopfer

Die Lage in den steirischen Kliniken spitzt sich durch immer neue Corona-Patienten stetig zu. Droht dem grünen Herzen Österreichs der Kollaps?

Roman Palman
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Ein Corona-Patient wird behandelt. Symbolbild
Ein Corona-Patient wird behandelt. Symbolbild
laPresse / EXPA / picturedesk.com

Triage, das ist ein Begriff, der in den vergangenen Wochen seitens Experten, Ärzten und auch der Regierung immer öfter in den Raum gestellt wurde. Alle gesetzten Maßnahmen, so auch der harte Lockdown, haben alleine das Ziel, die Intensivstationen Österreichs vor einer Überlastung zu schützen. Das Worst-Case-Szenario: Gibt es keine Betten mehr, dann müssten Ärzte entscheiden, welche Patienten noch behandelt werden können und welche nicht. Eine solche Triage gilt es um jeden Preis zu vermeiden. 

"Deftig kritisch"

Aus den Landeskrankenhäusern und den Ordensspitälern der Steirermark hörte man am Freitag allerdings Alarmierendes: Die Situation sei "dramatisch", berichtet der ORF. Bei den Barmherzigen Brüdern in Graz sind etwa nur zwei der insgesamt elf Intensivbetten noch verfügbar. 

"Bei uns wurden mittlerweile zwei Stationen schon geschlossen, um Personal für die Covid-Stationen zu requirieren. Die Kapazitätsgrenze wird, wenn das so weitergeht, erreicht werden, Wir hoffen, dass wir ohne die Triage auskommen. Es gibt meiner Sicht nach auch eine Chance dafür, aber es wird deftig kritisch", schildert der ärztliche Leiter Geza Gemes gegenüber dem Rundfunk.

Kein Platz mehr für Unfallopfer

Anderorts ist die Lage noch ernster. Der Sprecher der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), Reinhard Marczik, zeichnet ein beängstigendes Bild: "Es ist wirklich alarmierend. In der Oststeiermark und im Burgenland sind die Intensivstationen schon voll. Es gab etwa einen schweren Verkehrsunfall, wo ein Patient intensivmedizinische Betreuung brauchte, da musste dann ein weit entferntes Krankenhaus bemüht werden."

Wenn der Lockdown nicht baldigst die Neuinfektionen und somit auch die Zahl jener, die intensivmedizinische Betreuung brauchen, drückt, dann könnten die Ärzte der Steiermark bald mit der gefürchteten Triage konfrontiert sein. Marczik appelliert: "Die Lage ist wirklich ernst. Unser Appell geht an die Menschen, das endlich wirklich zur Kenntnis zu nehmen, und ihr Verhalten entsprechend auszurichten!"

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