Gesundheit
Labor als Corona-Ursprung doch nicht auszuschließen
Forscher kritisieren, dass die Labormanipulations-These nie überprüft worden sei. Sie sei nicht auszuschließen.
Die Debatte darüber, ob der Ursprung des Coronavirus natürlicher oder künstlicher Natur ist, scheint seit Beginn der Pandemie nicht gelöst worden zu sein. Gerade sind Wissenschaftler der WHO in Wuhan angekommen, wo sie nun den Ursachen der Pandemie nachgehen. Zuvor war eine Einreise von der chinesischen Regierung verweigert worden.
Zeitgleich hat eine internationale Forschergruppe, bei der auch eine österreichische Forscherin mitwirkt, kritisiert, dass Labormanipulation zu früh ausgeschlossen worden wäre und das Labor nach Ausbruch der Pandemie nie untersucht wurde. Die Innsbrucker Mikrobiologin Rossana Segreto und ihre Kollegen publizierten ihre Erkenntnisse im Fachjournal BioEssays, nachdem sieben andere Journals eine Publikation verweigert hätten. Unter den Forschern ist auch BioNTech-Gründer Ugur Sahin.
Kein Beweis für natürliche Verbreitung
Die Forscherin selbst wünschte, sie hätten etwas anderes zu berichten: "Ich wünschte, ich hätte diese Zusammenhänge nie gefunden. Die Suche nach dem Ursprung des Virus ist politisch brisant, als Wissenschaftlerin möchte ich auch keinem Verschwörungstheoretiker in die Hände spielen." Es gibt nach wie vor keinen wissenschaftlich nachvollziehbaren Beweis, dass sich der Erreger auf natürliche Weise entwickelte und nicht in einem Labor entstand, so wird Segreto von der Tiroler Tageszeitung aus einem APA-Interview zitiert.
Zugleich befürchtete Segreto, dass es ohne schärfere Sicherheitsvorschriften künftig zu weiteren Pandemien kommen könnte, was uns alle in Gefahr bringen könnte. Es sei fahrlässig, ein Hochsicherheitslabor in einem Ballungsraum zu lokalisieren, da mit hochinfektiösen Erregern gearbeitet werde. Immerhin gäbe es Nachweise früherer Laborunfälle, wie sie in der Untersuchung beschreibt. Zudem sei es nicht ungewöhnlich, dass Viren künstlich erzeugt werden, berichtete Segreto.