Wirtschaft
Kurzarbeit wird dem Staat 4,8 Milliarden Euro kosten
Werden alle bisherigen Anträge auf Kurzarbeit genehmigt, entstehen Kosten von fast 5 Milliarden Euro - für drei Monate. Die hohe Arbeitslosigkeit kostet zusätzlich.
Die Regierung hat den Topf für die Kurzarbeit zuletzt auf fünf Milliarden Euro erhöht. Eine aktuelle Berechnung des Think Tank "Agenda Austria" zeigt: Das Geld ist schon wieder aufgebraucht. Und durch die hohe Arbeitslosigkeit kommen noch höhere Kosten auf den Staat zu.
4,8 Milliarden Euro und mehr
"Agenda Austria" rechnete mit dem Stand 13. April, damals waren es noch knapp 43.000 Anträge. Werden alle eingereichten Anträge auf Kurzarbeit auch tatsächlich genehmigt, kostet das 4,8 Milliarden Euro.
Derzeit hat sich beim AMS, das für die Genehmigung zuständig ist, ein Rückstau von etwa 20.000 Anträgen gebildet. Die gleiche Anzahl ist positiv bearbeitet worden.
Auch nach den Berechnungen wurden freilich neue Anträge gestellt. Heute (Mittwoch, 15.04.2020) sind es 53.646. Der 5 Milliarden Euro-Rahmen wird also vermutlich nicht alles abdecken können.
Damit wären österreichweit fast 18 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit. 5 Milliarden Euro - das ist übrigens mehr als 2019 für Unis und Fachhochschulen ausgegeben wurde.
Auch Arbeitslosigkeit kostet
Zu den 608.607 Arbeitnehmern in Kurzarbeit kommen noch 562.522 neue Arbeitslose hinzu, die ebenfalls aufs Budget drücken. Das sind um 200.000 Menschen mehr als sonst - die Belastung berechnet "Agenda Austria" mit zusätzlichen 235 Millionen Euro pro Monat.
"Bleibt die Arbeitslosigkeit für ein halbes Jahr auf dem aktuell hohen Niveau und die Kurzarbeitsanträge werden wie beantragt für drei Monate genützt, dann belaufen sich die budgetären Mehrkosten 2020 auf rund 6,3 Milliarden Euro", heißt es in einer Aussendung der Agenda Austria.